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NEAT Tasting Glas
#1
Hallo zusammen,

wie vielleicht der ein oder andere bereits anhand meiner Fotos im "Was trinkt Ihr gerade?"-Thread bemerkt hat - ich habe eine etwas größere Auswahl an Gläser. Ich liebe die Auswahl. Außerdem kann sicherlich jeder halbwegs erfahrene Whiskytrinker bestätigen, das ein Whisky in unterschiedlichen Gläsern auch unterschiedliche Aromen hervorbringt.
Dieses Experimentieren finde ich sehr spannend.
Heute bin ich beim Einkaufen zufällig über das NEAT-Glas gestolpert. Ich kannte es schon aus diversen Onlinetastings und Tests, hatte es aber noch nie in der Hand.

[Bild: https://up.picr.de/39412968bw.jpeg]

NEAT steht für "Naturally Engineered Aroma Technology", der Hersteller spricht hochtrabend von "The Ultimate Tasting Experience". Nun ja.
Ich habe mir also ein Exemplar zum Testen mitgenommen.
Durch diese sehr spezielle Form soll sich der Alkohol über die Ränder verflüchtigen, während die Aromen in der Mitte des Glases gebündelt wahrgenommen werden können.
So viel zur Theorie.

In der Praxis habe ich das NEAT Glas mit dem Platzhirsch, dem Glencairn, verglichen. Der Versuchswhisky war ein Balvenie 12 Doublewood.

[Bild: https://up.picr.de/39412969xr.jpeg]

Das Glencairn dürfte jeder hier kennen - die Aromen kommen ungefiltert und direkt in die Nase. Eventuelles Alkoholbrennen inklusive.
Und beim NEAT?
Nichts!
Im Ernst, ich habe wirklich nichts gerochen, als ich das Glas ganz normal unter meine Nase gehalten habe.
Leichte Aromen, wie durch einen dicken Filter, konnte ich erst wahrnehmen, als ich nicht mehr "normal gerochen", sondern regelrecht inhaliert habe.
Dabei ist es aber unmöglich, Details zu erahnen. 
Und das soll (wieder laut Homepage des Herstellers) das "The Official Competition Judging Glass" sein?
Haben die alle Geruchsorgane wie Trüffelschweine?

Nach einem Blick auf die Homepage war ich dann aber schlauer. Es reicht nicht aus, einfach nur die Nase an das Glas zuhalten, wie man es sonst macht. Man muss mit seiner Nase den Sweet Spot in der Mitte des Glases erreichen.
Auf diesem Bild wird das deutlicher:
[Bild: https://up.picr.de/39412970zm.png]
Quelle: https://www.theneatglass.com

Und siehe da: da ist tatsächlich was!
Bei weitem nicht so intensiv wie mit dem Glencairn, aber deutlich wahrnehmbar und vor allem ohne jegliche alkoholische Note.
Man kann Details entnehmen und die Aromen so in ihre Einzelteile zerpflücken.


Alles in allem bin ich noch etwas unsicher, es war aber auch erst der erste Versuch.
Man muss sich tatsächlich etwas an dieses Glas gewöhnen und vor allem herausfinden, wo man hier seinen Zinken platzieren muss, um optimale Resultate zu erzielen.
Wenn man es wie ich am Anfang falsch macht, dann ist es nur ein kleiner Schritt vom "Official Competition Judging Glass" zur kleinen, hässlichen Blumenvase.
Ich muss zugeben, dass der Balvenie sicherlich nicht der optimale Testkandidat war; abgesehen davon, dass man sich erstmal an das Glas gewöhnen muss, ist der Balvenie sowieso schon sehr mild und lieblich. Bei einer sehr kräftigen Sherrybombe oder gar einem Islay-Stinker wird der Unterschied zwischen Glencairn und NEAT recht deutlich sein.
Ich freue mich schon auf diese Vergleiche!

Wer Spaß an solchen Versuchen und Tastings hat; das Glas kostet ca. 11-12€.
[+] 4 Mitglieder gefällt Robinson's Beitrag
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#2
Irgendwas assoziiere ich bei dem Teil ... hmmcig  ... jetzt hab ich's, sieht aus wie ein Schröpfglas ... Wechs

Viel Spaß bei deinen Versuchen, es gab schon mal so einen Nosing-Trümmer, der über Oberfläche ging und das Volumen eines Rotweinglases hatte ... hat sich auch nicht durchgesetzt.

Ich für meinen Teil bleibe bei den klassischen Formen.
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