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Gilbert de Montsalvat- Revolution Style Toro (Ltd. Edition)
#1
Es sollte heute eine Zigarre werden, die man eher seltener sieht. Auch für mich ist es die erste Gilbert de Montsalvat. Ein Toro, optisch ansprechend und zu einem aktuellen Preis von 6,40 EUR (D) hat mich einfach neugierig gemacht.

Wie nahezu alle NC‘s habe ich hier gebohrt. Trotzdem ist der Zugwiderstand äußerst gering. Der Kaltzug ist süßlich, blumig, was von diesem etwas widrigen Umstand ablenkt. Na dann mal los...

1st third:
Die Revolution Style startet vollmundig mit einer gewaltigen Fracht Holz, untermalt von einer guten Portion Pfeffer. Zudem wird eine Tasse schwarzer Kaffee gereicht. Ich meine bei dem einen oder anderen Zug vanillige zarte Süße unter den Zaungästen entdeckt zu haben. Es gab schon schlechtere Starts!

Interessant finde ich, dass die Aromen je nach Zugintensität deutlich variieren. Ich habe von Haus aus einen eher strammen Zug. Dieser wird hier mit den beschriebenen holzige dunklen Nuancen quittiert. Ziehe ich ganz sanft, kommt die zarte vanillige Süße und die blumigen Noten, die ich schon im Kaltzug entdeckt habe.

Nach den ersten Zentimetern gibts mehr Pfeffer und es wird buttrig. Die sehr dominanten Holzakzente vom Start konnten ein wenig gebändigt werden. Eine angenehme und nicht überdosierte blumige Süße mit einem Hauch Karamell hat sich eingependelt. Geschmacklich flacht die RS zu diesem Zeitpunkt ein wenig ab. Das Aromenbild bleibt nahezu konstant.

2nd third:
Es geht nahtlos so weiter. Es schmeckt und man kann auf jeden Fall von einem individuellen Aromenprofil sprechen. Allerdings könnte nun mal wieder was passieren! 

Leider werde ich enttäuscht. Die Zigarre scheint eher noch einen Gang zurück zu schalten. Selbst die Noten, die mir im ersten Drittel noch ganz gut gefallen haben, halten sich dezent zurück. Es gibt Holz, es gibt Creme bzw. das was ich als buttrig beschrieben habe und eine gewisse Ledrigkeit, die anfangs als Karamell identifiziert wurde. Alles zusammen dümpelt so vor sich her. Die Süße und auch die schönen blumigen Noten haben sich wieder hinter den Zaun gestellt und winken nur noch unbeherzt. Schade!

Last third:
Kräftiger wird’s. Die Zigarre befindet sich trotzdem von der Stärke her im mittleren Bereich. Der Endspurt wird von einer ledrig erdigen Holzigkeit dominiert, die sich in einer angenehmen Creme eingebettet hat. Hier und da blitzt noch ein wenig Vanille und Nuss am Abendhimmel auf. Besser als das enttäuschende 2. Drittel, aber auch nicht wirklich ein Feuerwerk. Die Zigarre hat immerhin wieder Geschmack angenommen. 

Vielmehr gibts aber auch jetzt nicht zu berichten.

Fazit: 
Weder Fisch noch Fleisch. Was recht spannend angefangen hat, endete leider sehr schnell im Nirvana der Belanglosigkeit. Für mich wird es daher eher bei einer Einzeltat bleiben. 

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[+] 10 Mitglieder gefällt gelsentrooper's Beitrag
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#2
Danke2 Ah, okay ... das ist aber bestimmt die neue reguläre Serie, oder? Die alte, ursprüngliche Rev. Style, die jährlich streng limitiert war, hatte blind verkostet einige Konsumenten an Kuba denken lassen und war eine echt spannende Top-Zigarre zu einem Hammer-Preis. Doch dann wurde die Gier des Herstellers zu groß und der Blend wurde wegen der dauerhaften Verfügbarkeit abgeändert und flachte ab. Schadeschade ...
Irgendwo fliegt bei mir noch eine alte Kiste rum, meine ich  .... sobald ich die wiederfinde, melde ich mich hier  coolcig
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador”  (Cheech Marin)
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#3
Und da isse … Dance2  
Ich hatte von der 2012er Version noch eine volle Kiste eingetuppert und jetzt wieder entdeckt.
Kann mich noch recht genau erinnern, das ich dieses Teil 2010 zum ersten Mal frisch geraucht habe und bereits als noch relativer Zigarren-Rookie völlig angefixt war, obwohl ich erst seit jenem Jahr regelmäßig geraucht hatte. In dem Jahr war es zu spät um an Kisten zu kommen, was mir dann ab 2011 nicht mehr passierte Nodis
Bin mir nicht mehr sicher, wann die Gier des Herstellers zu groß wurde und er den Blend abflachte um ausreichende Stückzahlen produzieren zu können, aber damals gab es von dieser Preziose jedes Jahr nur 250 Kisten!!! Heutzutage unmöglich umsetz- bzw. verteilbar.  
Blind geraucht würden nicht wenige auf massive Cuba-Einflüsse tippen und die Evolution ist revolutionär. Keine Ahnung, ob hier jemand ist, der diese Version kannte oder noch etwas gebunkert hat, aber wenn ja, raucht sie oder schwelgt in Erinnerungen Heheecig

1/3: Weißer frischer Pfeffer, Kaffee, orientalische Gewürze, Edelholz, Leder, Schoki Vollmilch-Sahne … zum Ende hin eindeutig Hinweise auf kubanische Erde

2/3: Ein brutaler Evolutionssprung in Richtung Kuba mit voller Breitseite, wie haben die das gemacht? (Ich war damals nicht der einzige, der sich das fragte), cremig ledrige Erde mit dieser typischen Ausprägung, die man nur von dort kennt. Im weiteren Verlauf bolivarähnliche Frische, dann eindeutig Marzipan, richtig fett. Dies kippt dann nach 1-2 cm wieder in die Mandelschiene, bevor es sich in die Mineralität verwandelt, die man von gereiften Bolivars kennt. Zwischendurch immer wieder diverse Nüsse …

3/3: Kuba hat fertig, wie abgeschnitten … jetzt dominieren satte Kaffe-Crema Noten, wieder Edelholz, dunkle Schoki kommt hervor, ein wenig Leder/Erde und wieder diese schlecht fassbare orientalische Gewürzmischung … zum Schluss dann noch als Zugabe die beliebten Röstaromen und diesmal, als Adios sozusagen, ein letzter kubanischer Gruß von mineralischer Erde.

Fazit: Brutale Evolutionssprünge feinster Aromen dominieren das Raucherlebnis dieser Ausnahmezigarre und hinterlassen den Aficionado jedes mal sprach- und fassungslos.
Ich bin seit damals der Auffassung, das hier 1-2 kleine Blätter geschmuggelter kubanischer Tabak mittig in der Einlage sein müssen, anders ist das nicht zu erklären. Warum konnte dies sonst nicht reproduziert werden? Es ist und bleibt ein Mysterium ...

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“It's a mix of Maui-Waui and Labrador”  (Cheech Marin)
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#4
Danke für deine Eindrücke! Spannend, einen zweiten Blickwinkel zu bekommen, besonders bei einer so konträren Wahrnehmung im 2. Drittel. Tatsächlich wäre mal interessant zu wissen, ob der Blend in den Jahren mal „optimiert“ wurde. Bei dem von mir getauchten Exemplar kann ich mir keinen Evolutionsboost durch längere Lagerung vorstellen.
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#5
gelsentrooper schrieb:Danke für deine Eindrücke! Spannend, einen zweiten Blickwinkel zu bekommen, besonders bei einer so konträren Wahrnehmung im 2. Drittel. Tatsächlich wäre mal interessant zu wissen, ob der Blend in den Jahren mal „optimiert“ wurde. Bei dem von mir getauchten Exemplar kann ich mir keinen Evolutionsboost durch längere Lagerung vorstellen.

Deine war aber keine aus einer dieser alten Serien, oder? Ich hatte den Nachfolgeblend auch probiert … sind völlig unterschiedliche Zigarren!
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador”  (Cheech Marin)
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#6
(20.09.2021, 07:45)glenevil schrieb:
gelsentrooper schrieb:Danke für deine Eindrücke! Spannend, einen zweiten Blickwinkel zu bekommen, besonders bei einer so konträren Wahrnehmung im 2. Drittel. Tatsächlich wäre mal interessant zu wissen, ob der Blend in den Jahren mal „optimiert“ wurde. Bei dem von mir getauchten Exemplar kann ich mir keinen Evolutionsboost durch längere Lagerung vorstellen.

Deine war aber keine aus einer dieser alten Serien, oder? Ich hatte den Nachfolgeblend auch probiert … sind völlig unterschiedliche Zigarren!

 Ne. War was Junges.
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