11.06.2019, 10:51
(11.06.2019, 03:16)nitrofridi schrieb: So und nun das Ende der Geschichte.
Fleißig wegrauchen hat sich doch tatsächlich gelohnt.
Kurz hatte ich mich gefreut das ich nur gelangweilte Zöllner vorfand. Allerdings kam mir dann der Gedanke das es die falschen waren. Was soll der Andorra Zoll auch von einem wollen. Ein paar Meter weiter kam es dann wie befürchtet. Der spanische Zoll sieht aus wie eine große Durchgangshalle mit vielen Parkplätzen und einem netten Zöllner der jedes Auto beim langsamen durchfahren inspiziert und selektiert.
4 PKW vor mir waren ihm egal, dann war ich dran und es gab den Wink zur Seite zu fahren. Ich war wie schon geschrieben vorbereitet und daher doppelt entspannt. Der Zöllner erwies sich auch typisch Spanisch? auch ganz locker und bat mich den Kofferraum zu öffnen. Als er eine Tüte vom "Cigarshop" sah und den dazu passenden Inhalt erblickte, wurde er neugierig. Ob es ohne diese Tüte so gekommen wäre, kann ich nur vermuten. Dann durfte ich den daneben liegenden kleinen Trolley (Handgepäckgröße für Flieger) öffnen.
Na und was war da wohl drin? Nichts besonderes außer ausschließlich Zigarrenkisten
Der zweite herbeigerufene Zöllner beriet sich mit dem ersten und dann durfte ich natürlich auch noch den großen Koffer aus dem Auto ziehen und öffnen. Beide konnten kaum Englisch und ich kein Spanisch. Aber das hätte in dieser Situation wohl auch nichts genutzt.
Erst als ich den großen Koffer aufgemacht habe und dem Zöllner wiederholt erklärte das ich sonst nichts habe, wurden beide der Anfangseuphorie beraubt und kontrollierten routinemäßig den Rest vom Fahrzeug. Kofferraumboden, Korb....
Ich durfte dann alles zusammenpacken und sollte mit meinem Trolley dem Zöllner folgen. Gesucht wurde allgemein nach Zigarren, Zigaretten, Alkohol und Bargeld. Es lief zwar bestimmt aber sehr entspannt ab.
Später berichtete mir meine Frau das der am Auto verbliebene Zöllner noch den Handschuhfach abgesucht hatte. Sogar ihre Handtasche inkl. Geldbeutel. Meinen in der Mittelkonsole liegenden hat er aber nicht angerührt.... Selbst unter den Jacken auf der Rückbank hat er nicht nachgeschaut.... Zufall oder waren die Herren eher nach typischen verstecken aus?
Das Beuteschema konnte meine Frau auch Beobachten. "Es ließ sich keins erkennen. Querbeet"
Ich im Zollgebäude mit dem "rauswinker" angekommen, durfte Trolley und Tüte wieder geöffnet werden.
Die Kisten waren entweder von mir in Frischhaltefolie eingewickelt oder noch Original verpackt, deswegen zögerte man weiter auszupacken. Durch die Sprachbarriere lief das etwas holprig. Ich konnte ihm aber wieder erklären das ich nur 150 Zigarren (2x75) hier habe. Dem "rauswinker" war das aber irgendwie nicht so ganz geheuer, also standen dann zwischenzeitlich 4 Zöllner vor und neben mir und schauten sich die Beute an.
Allerdings war das auch eher wie eine Beratungsrunde was Sie den machen sollen. (So habe ich das zumindest interpretiert)
Das Hauptproblem war wohl das gleiche wie ich mir schon so oft gedacht habe mit den Zollbestimmungen in den meisten Ländern. Wieso ist eine Cuaba Diademas einer HUHC gleichgestellt. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn? In meinem Fall hatte ich bei den 150 Zigarren 20 Diademas deren Kisten nach viel mehr aussahen wie nur 5 Zigarren.
Erst nach genauer Inspektion der Kisten erkannte die sich beratende Truppe das es doch etwas komplizierter wird und begannen die Menge nach Kistenaufschrift zu zählen. Ich versuchte einem dabei zu erklären das die nicht mehr original eingewickelten Kisten nicht mehr komplett waren....
Nach ca. der Hälfte war es den Herren aber doch etwas zu bunt und einer fragte mich wie viele Zigarren das in Summe wären. Ich beantwortete die Frage wieder mit 150. "75 for Me and 75 for my Wife in bestem Schulenglisch"
Da alles gut verpackt war, zögerte die Truppe die Folien zu entfernen und ...
Dann ging es ganz schnell. Ich durfte einpacken und wurde vom winker zum Auto begleitet. Auf dem Weg half er dann noch kurz einer Frau die an einem Automaten ihre Strafe bezahlen musste? aber diesen nicht bedienen konnte.
Am Auto angekommen stand meine Frau mit einer Zigarette in der Hand "großer Aschenbecher steht dort daneben" meinte Sie noch und grinste. So läßt es sich auch warten...
Dann durfte ich alles einpacken und bekam den Weg gezeigt wie ich wieder in die Schlange komme.
Muss man nicht jeden Tag haben, aber gibt schlimmeres.
Der Weg durch Spanien war dann bis Perpignan zäh wegen der Landstraße.
Auf der Autobahn angekommen wurde der Verkehr immer dichter bis er dann zwischen Montpellier und Lyon mehrmals zum stocken kam. Nach einer längeren Umfahrung parallel auf der Nationalstraße ging es dann über die Umfahrung von Lyon. War das erstmal geschafft nahm der Verkehr auch dank der Abendstunden deutlich ab. So ging es nur noch darum die letzten paar hundert Kilometer mit meist eher langweiligen 130km/h abzuspulen.
Gelohnt hat es sich in Summe glaube ich eher weniger wegen der Ersparnis, sondern wegen der Sachen an sich. Hotel, Sprit, Maut etc... frisst bestimmt jegliche Ersparnis auf. Andorra hatte mir bei den "Paradiesen" noch gefehlt und ist nun abgehackt. Jetzt muss ich mir überlegen wie ich meine Frau erneut zu einem "Paradies" überrede und welcher es den als nächstes sein soll.
Hier noch ein paar Bilder von Andorra außerhalb Andorra la Vella.
Immer diese NichtEU-Inseln ...
Tabak ist Tabak, ist Tabak
Don Alejandro Robaina
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