11.02.2019, 10:39
Persönlich würde ich eher zum LBV Port tendieren zumindest was ich da schon hatte kam mir deutlich besser vor als Twany Port.
Hab noch einen Text aus dem Weinforum kopiert wo die unterschiedlichen Arten von Port ganz gut erklärt sind.
"""Nichts leichter als das. Roter Portwein kommt in zweieinhalb Varianten: aus einem einzelnen Jahrgang, als Verschnitt unterschiedlicher (und unterschiedlich lang gereifter) Jahrgaenge und als Ruby.
- Vintage (VP): Nach maximal 2 Jahre Reife im Holzfass und typischerweise unfiltriert gefuellter Wein aus einem Jahrgang, der lange auf der Flasche reifen kann und auch sollte. Schmeckt jung wie volle Droehnung Fruchtbombe, aber nur selten mit der Komplexitaet und Tiefe, die den Nimbus jahrzehntealter Ports ausmachen. VP wird nur in guten Jahren "deklariert"; in nicht ausreichend guten Jahren wird stattdessen LBV gemacht. Im Allgemeinen ist VP ein Verschnitt aus Weinen unterschiedlicher Lagen, aber einige Hersteller ("Port-Haeuser") haben extrem gute Einzellagen (single quinta, wie man auf portunglish sagt), die sie separat fuellen (und die sie sich i.d.R. fuerstlich bezahlen lassen).
- Late Bottled Vintage (LBV): Nach 4 bis 6 Jahren Fassreife gefuellter Wein aus einem Jahrgang. Durch den laengeren Ausbau leicht oxidativer Stil, aber noch bei weitem nicht so rancio wie die Suedfranzosen (Banyuls, Maury, Rivesaltes usw.), und nicht mehr gar so schreiend fruchtig, teilweise sogar schon mit etwas Komplexitaet. Quer durch die Haeuser recht homogener Stil. Wird traditionell jung getrunken und ist nicht nur wegen des im Vergleich zum VP deutlich niedrigeren Preises der traditionelle Port zum Kochen (Wild) und zum Essen (Kaese). Die besten Versionen koennen (lange!) auf Flasche reifen und deutlich dazugewinnen, v.a. wenn es sich um unfiltierte ("unfiltered") LBVs handelt, von denen es aber nur noch wenige Hersteller gibt, und/oder der LBV aus einem sehr guten, aber gerade noch nicht deklarierten Jahrgang ist. (Superjahrgaenge machen in beiden Kategorien optimale Weine, weil die Hersteller mit den Chargen spielen koennen.) Es gibt interessanterweise keinen Single-Quinta-LBV, jedenfalls ist mir keiner bekannt.
- Colheita: Noch laenger als LBV in Holzfaessern gelagerter Jahrgangsport (also mit Jahrgang auf dem Etikett!). Selten und gelegentlich recht teuer, da der Ausgangsjahrgang die Reife abkoennen muss und keine Moeglichkeit zum Verschnitt besteht, wenn man sich mal "verreift" hat. Jedes Haus hat seine eigene Philosophie, also recht uneinheitlicher Stil. Gewinnt nicht mehr durch Flaschenreifung.
- Tawny Port: Verschnitt von Weinen unterschiedlicher Jahrgaenge, die (typischerweise laenger als LBV) in Holzfaessern gelagert wurden und deshalb mehr oder weniger starke oxidative Noten zeigen; die aeltesten Weine zeigen schon deutlichen rancio-Charakter. Durch Verschnitte unterschiedliche lange gereifter Weine kann man ein gewuenschtes Geschmacksprofil generieren: 10yo mit viel Frucht, 40yo mit starken Nussaromen und weniger suess, haeufig auch recht filligraner, fast gezehrt wirkender Koerper, 20yo als (fuer mich) optimalen Kompromis. Wichtig ist, dass die "Altersangabe" kein echtes Alter angibt, sondern einen Geschmackstypus kennzeichnet. Tawny heisst uebrigens lohfarben (wie in "lichterloh brennen"), also ein mehr oder weniger ausgepraegtes Ziegelbraunrot. Wegen dieses Farbtons lange fassgereiften Ports wird Colheita auch oft als "Jahrgangstawny" bezeichnet, was aber irrefuehrend ist (aber sehr gut zur Abgrenzung taugt).
- Crusted Port: Auch ein Jahrgangsverschnitt, aber von jungen, VP-artigen Weinen, die wie VP von langer Flaschenreife profitieren, im Gegensatz zu diesen aber den Vorteil des Verschnitts (Komplexitaet usw.) geniessen. Die Weine werden unfiltriert gefuellt; der Name kommt von der Kruste, die sich bildet, wenn sich im Laufe der Jahre das Depot absetzt. Crusted verhaelt sich also zu Tawny wie VP zu LBV. (Sehr selten gibt es wohl auch Jahrgangs-Crusted, aber ich habe noch keinen gesehen.)
Uebrigens ist es das Depot sowohl der VPs als auch der Crusted Ports, das umfangreiche Vorbereitungsmassnahmen bedingt, bevor der Wein denn nun endlich getrunken werden kann: Dekantieren muss man sowieso, also kann man das auch Tage(!) vor dem Genuss machen (speziell Crusted baut an der Luft noch stark auf) und dabei allerlei Idiosynkrasien ausleben; die (notwendigerweise adeligen) Angehoerigen des Offizierkorps der Royal Navy haben die Not (broeseliger Kork in extrem alten VP-/CP-Flaschen) zur Tugend (Flasche wird sabriert) gemacht.
- Die billigste Portvariante ist der Ruby (Rubin), ein sehr junger, betont reduktiv ausgebauter (in Farbe und Geschmack) Port. Kann wegen der Suesse und der Frucht ganz gut zu Blauschimmelkaese passen und allgemein da, wo einem restsuessen "normalen" Rotwein (Spaetburgunder von der Ahr usw.) die Puste ausgeht, weil zu koerperarm und zu leicht, und Recioto della Valpolicella oder Sforzato "zu unsuess" sind.
Es gibt noch weissen Port, aber das ist eine andere Baustelle (und irgendwo zwischen Madeira und Ginger-Ale-basiertem Longdrink zu verorten)."""
Hab noch einen Text aus dem Weinforum kopiert wo die unterschiedlichen Arten von Port ganz gut erklärt sind.
"""Nichts leichter als das. Roter Portwein kommt in zweieinhalb Varianten: aus einem einzelnen Jahrgang, als Verschnitt unterschiedlicher (und unterschiedlich lang gereifter) Jahrgaenge und als Ruby.
- Vintage (VP): Nach maximal 2 Jahre Reife im Holzfass und typischerweise unfiltriert gefuellter Wein aus einem Jahrgang, der lange auf der Flasche reifen kann und auch sollte. Schmeckt jung wie volle Droehnung Fruchtbombe, aber nur selten mit der Komplexitaet und Tiefe, die den Nimbus jahrzehntealter Ports ausmachen. VP wird nur in guten Jahren "deklariert"; in nicht ausreichend guten Jahren wird stattdessen LBV gemacht. Im Allgemeinen ist VP ein Verschnitt aus Weinen unterschiedlicher Lagen, aber einige Hersteller ("Port-Haeuser") haben extrem gute Einzellagen (single quinta, wie man auf portunglish sagt), die sie separat fuellen (und die sie sich i.d.R. fuerstlich bezahlen lassen).
- Late Bottled Vintage (LBV): Nach 4 bis 6 Jahren Fassreife gefuellter Wein aus einem Jahrgang. Durch den laengeren Ausbau leicht oxidativer Stil, aber noch bei weitem nicht so rancio wie die Suedfranzosen (Banyuls, Maury, Rivesaltes usw.), und nicht mehr gar so schreiend fruchtig, teilweise sogar schon mit etwas Komplexitaet. Quer durch die Haeuser recht homogener Stil. Wird traditionell jung getrunken und ist nicht nur wegen des im Vergleich zum VP deutlich niedrigeren Preises der traditionelle Port zum Kochen (Wild) und zum Essen (Kaese). Die besten Versionen koennen (lange!) auf Flasche reifen und deutlich dazugewinnen, v.a. wenn es sich um unfiltierte ("unfiltered") LBVs handelt, von denen es aber nur noch wenige Hersteller gibt, und/oder der LBV aus einem sehr guten, aber gerade noch nicht deklarierten Jahrgang ist. (Superjahrgaenge machen in beiden Kategorien optimale Weine, weil die Hersteller mit den Chargen spielen koennen.) Es gibt interessanterweise keinen Single-Quinta-LBV, jedenfalls ist mir keiner bekannt.
- Colheita: Noch laenger als LBV in Holzfaessern gelagerter Jahrgangsport (also mit Jahrgang auf dem Etikett!). Selten und gelegentlich recht teuer, da der Ausgangsjahrgang die Reife abkoennen muss und keine Moeglichkeit zum Verschnitt besteht, wenn man sich mal "verreift" hat. Jedes Haus hat seine eigene Philosophie, also recht uneinheitlicher Stil. Gewinnt nicht mehr durch Flaschenreifung.
- Tawny Port: Verschnitt von Weinen unterschiedlicher Jahrgaenge, die (typischerweise laenger als LBV) in Holzfaessern gelagert wurden und deshalb mehr oder weniger starke oxidative Noten zeigen; die aeltesten Weine zeigen schon deutlichen rancio-Charakter. Durch Verschnitte unterschiedliche lange gereifter Weine kann man ein gewuenschtes Geschmacksprofil generieren: 10yo mit viel Frucht, 40yo mit starken Nussaromen und weniger suess, haeufig auch recht filligraner, fast gezehrt wirkender Koerper, 20yo als (fuer mich) optimalen Kompromis. Wichtig ist, dass die "Altersangabe" kein echtes Alter angibt, sondern einen Geschmackstypus kennzeichnet. Tawny heisst uebrigens lohfarben (wie in "lichterloh brennen"), also ein mehr oder weniger ausgepraegtes Ziegelbraunrot. Wegen dieses Farbtons lange fassgereiften Ports wird Colheita auch oft als "Jahrgangstawny" bezeichnet, was aber irrefuehrend ist (aber sehr gut zur Abgrenzung taugt).
- Crusted Port: Auch ein Jahrgangsverschnitt, aber von jungen, VP-artigen Weinen, die wie VP von langer Flaschenreife profitieren, im Gegensatz zu diesen aber den Vorteil des Verschnitts (Komplexitaet usw.) geniessen. Die Weine werden unfiltriert gefuellt; der Name kommt von der Kruste, die sich bildet, wenn sich im Laufe der Jahre das Depot absetzt. Crusted verhaelt sich also zu Tawny wie VP zu LBV. (Sehr selten gibt es wohl auch Jahrgangs-Crusted, aber ich habe noch keinen gesehen.)
Uebrigens ist es das Depot sowohl der VPs als auch der Crusted Ports, das umfangreiche Vorbereitungsmassnahmen bedingt, bevor der Wein denn nun endlich getrunken werden kann: Dekantieren muss man sowieso, also kann man das auch Tage(!) vor dem Genuss machen (speziell Crusted baut an der Luft noch stark auf) und dabei allerlei Idiosynkrasien ausleben; die (notwendigerweise adeligen) Angehoerigen des Offizierkorps der Royal Navy haben die Not (broeseliger Kork in extrem alten VP-/CP-Flaschen) zur Tugend (Flasche wird sabriert) gemacht.
- Die billigste Portvariante ist der Ruby (Rubin), ein sehr junger, betont reduktiv ausgebauter (in Farbe und Geschmack) Port. Kann wegen der Suesse und der Frucht ganz gut zu Blauschimmelkaese passen und allgemein da, wo einem restsuessen "normalen" Rotwein (Spaetburgunder von der Ahr usw.) die Puste ausgeht, weil zu koerperarm und zu leicht, und Recioto della Valpolicella oder Sforzato "zu unsuess" sind.
Es gibt noch weissen Port, aber das ist eine andere Baustelle (und irgendwo zwischen Madeira und Ginger-Ale-basiertem Longdrink zu verorten)."""