(17.06.2020, 13:46)Egbert schrieb: Ich fange mal oben an:
Das mit dem 3% Rabatt ist in der Tat etwas merkwürdig bei vielen Onlineshops. Gerade bei Casas und anderen größeren Geschäften, denn die haben andere Einkaufskonditionen als ich beispielsweise. Die könnten es eigentlich umso eher verkraften ihn zu geben. Aber am Ende liegt die Entscheidung natürlich beim Händler.
Das mit den besseren Einkaufskonditionen größerer Händler spielt sich nach meiner Kenntnis (ok, Stand von 2011) im mittleren einstelligen Prozentbereich vom KVP ab. Das heißt, der Händler würde die Hälfte seines Einkaufsvorteiles gleich wieder an den Kunden weiterreichen. Da ich ungefähr weiß, welcher Umsatzanteil einem Händler von einer kubanischen Zigarre nur bleibt und wie wenig davon wiederum nach Abzug des Aufwandes als Unternehmergewinn übrig bleibt, habe ich Verständnis für jeden Händler, der den Kistenrabatt - der bei genauerer Betrachtung ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten ist - im Jahr 2020 mehr nicht gewährt. Das gilt auch und gerade für die Casas, wenn man weiß, was deren Inhaber investieren mussten, um Casa zu werden, und was sie auch fortlaufend für einen Aufwand betreiben müssen, um Casa zu sein und zu bleiben.
(17.06.2020, 13:46)Egbert schrieb: Was die Sache mit der Preiserhöhung betrifft, darf man mal gespannt sein, denn die 5th kennt das Problem auch und steuert künftig gegen, indem ein größerer Teil künftig per Seefracht kommen soll und nur ein sehr kleiner Teil per Luftfracht. Das senkt die Kosten natürlich ungemein. Ich habe es aus Spaß kürzlich mal anhand der Preise auf der Strecke Nicaragua-Hamburg grob ausgerechnet, wonach der Transport per Schiff ca 0,8 Cent pro Zigarre beträgt, ausgehend von einem Robusto Format und bei Nutzung eines Standard 40 Fuß Containers. Der Transport kostet damit ca. 2500€ pro Container.
Zum Vergleich die Miete einer Boeing 747 in der Franchtversion kostet ca. 25000$ pro Flugstunde. Bei ca. 10 Stunden kommen da 250k$ zustande, wobei im Flieger rein rechnerisch das 10-fache Volumen eines Containers fasst. Dennoch betragen die Transportkosten bei voller Ladung immer noch 10ct pro Zigarre.
Wie gesagt, ist nur ein kleines Rechenbeispiel, aber so versucht man den Preissteigerungen zumindest etwas entgegenzuwirken.
Die Verlagerung auf den Seeweg ist wohl eher dem massiven Rückgang des Flugverkehrs geschuldet. Der ganz überwiegende Teil der weltweiten Luftfracht wurde ja gar nicht in Frachtmaschinen transportiert, sondern im Frachtraum von Passagiermaschinen.
Ob sich da wirklich so viel einsparen lässt? Das Kilo Luftfracht aus der Dominikanischen Republik hat mich seinerzeit (2011-2014) bei einem Frachtgewicht ab 100 Kilogramm um einen US-Dollar gekostet (an dieser Stelle ein Gruß an alle Pauschalurlauber, denen dieselben Fluggesellschaften für jedes Kilo Übergepäck ganz andere Beträge abgenommen haben). Wenn man dann noch berücksichtigt, dass bei steigendem Frachtgewicht die Frachtraten noch einmal stark sinken, dann gehe ich angesichts der von der 5th importierten Mengen davon aus, dass der Frachtkostenanteil pro Zigarre bislang deutlich unter 10 Cent lag. Insgesamt denke ich nicht, dass die Frachtpreise für den KVP, den wir in Deutschland zahlen, eine nennenswerte Bedeutung haben. Da gibt es ganz andere Aspekte.