Puh, ich fürchte "kurz" wird schwierig, denn ich kann es nicht so richtig festnageln. Aber die ersten sieben und die letzten etwa fünf Minuten fand ich ziemlich schräg:
der Vequero der Vega Fina, bei der angeblich spontan angehalten wurde, machte auf mich keineswegs den Eindruck, rein zufällig ausgewählt worden zu sein. Halb Bauchgefühl, halb offensichtliche Unstimmigkeiten (warum empfängt er den zufällig hereinschneienden Reporter frisch geduscht und frisch frisiert in seinem besten Poloshirt? Sind die Jungs da am heiljen Sonntach aufgeschlagen und dann hat er nochmal losgelegt, damit es was zu Filmen gab?).
Noch merkwürdiger fand ich die letzten fünf Minuten: mir war im sachlicheren Hauptteil aufgefallen, dass fast keiner der gezeigten Kubanerinnen oder Kubaner freundlich oder entspannt dreinblickt, von der Truppe auf Vegas Robaina mal abgesehen. Gewundert hat es mich nicht: die meisten der Gezeigten waren offensichtlich hart arbeitende, einfache Menschen, die sich vom Kamerateam bei der Arbeit eher gestört zu fühlen schienen (und evtl. zusätzlich in Sorge, dass sie ihr Tagessoll nicht schaffen, wenn die da ständig im Weg herum stehen).
Dann zum Schluß plötzlich lauter Bilder fröhlicher, ja ausgelassener Arbeiterinnen und Arbeiter. Subtext: "sie haben sich mit Haut und Haaren dem Tabak verschrieben und tun den ganzen Tag das, was ihnen am meisten Spaß macht".
Ja nee, iss klar.... Und das wird dann auch noch zum eigentlichen Grund für die Besonderheit der kubanischen Zigarren stilisiert, dem Fazit des Films, das auf mich arg den Eindruck macht, als habe es von vornherein fest gestanden.
Ich fand den Kontrast zu den 40min vorher jedenfalls frappierend. Noch merkwürdiger fand ich, dass gefühlt die Hälfte dieser Bilder Mitarbeiter in gelben "Cohiba"-Shirts zeigt, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Dokumentation garnicht vorkamen und die ich bisher nur von den im Faden weiter oben erwähnten Aufnahmen aus El Laguito kannte, der Vorzeigefabrik in der wahrscheinlich die besser bezahlte Elite der Zigarrenarbeiter(innen; hier ja echt mal sinnvoll) tätig ist. Mir drängt sich dabei der Eindruck auf, dass selbst ein Zusammenschnitt aller "fröhlichen Gesichter" aus dem eigentlichen Material nicht ausreichte, um o.g. "Fazit" gebührend in Szene setzen zu können und man deshalb mit Fremdmaterial aufgefüllt hat.
Nun habe ich die Sendung nur einmal geschaut, nicht in dem Sinne analysiert. Auch will ich Herrn Suckling nicht gleich unterstellen, dass sein Film vom kubanischen Informationsministerium (oder wer auch immer da für sowas zuständig ist) co-produziert wurde. Aber ich fand Anfang und Schluß und v.a. das Fazit mindestens arg schmalzig und ziemlich dick aufgetragen. Und das hinterlässt bei mir denn doch einen ziemlich fahlen Beigeschmack, den ich sonst nur von billigen Zigarren kenne....
Dennoch würde ich die Dokumentation als sehenswert erachten, auch wenn ich empfehlen würde, unbedingt das sprichwörtliche "Körnchen Salz" zu berücksichtigen.
Mein höchster Respekt gilt - und da bin ich dann wahrscheinlich sogar wieder bei Herrn Suckling - den Menschen auf Kuba, die unter derart mühsehligen Bedingungen ein so phantastisches Genußmittel schaffen und ich werde mir ganz bestimmt keine Zigarre mehr anzünden, ohne wenigstens kurz an diese Menschen zu denken.
der Vequero der Vega Fina, bei der angeblich spontan angehalten wurde, machte auf mich keineswegs den Eindruck, rein zufällig ausgewählt worden zu sein. Halb Bauchgefühl, halb offensichtliche Unstimmigkeiten (warum empfängt er den zufällig hereinschneienden Reporter frisch geduscht und frisch frisiert in seinem besten Poloshirt? Sind die Jungs da am heiljen Sonntach aufgeschlagen und dann hat er nochmal losgelegt, damit es was zu Filmen gab?).
Noch merkwürdiger fand ich die letzten fünf Minuten: mir war im sachlicheren Hauptteil aufgefallen, dass fast keiner der gezeigten Kubanerinnen oder Kubaner freundlich oder entspannt dreinblickt, von der Truppe auf Vegas Robaina mal abgesehen. Gewundert hat es mich nicht: die meisten der Gezeigten waren offensichtlich hart arbeitende, einfache Menschen, die sich vom Kamerateam bei der Arbeit eher gestört zu fühlen schienen (und evtl. zusätzlich in Sorge, dass sie ihr Tagessoll nicht schaffen, wenn die da ständig im Weg herum stehen).
Dann zum Schluß plötzlich lauter Bilder fröhlicher, ja ausgelassener Arbeiterinnen und Arbeiter. Subtext: "sie haben sich mit Haut und Haaren dem Tabak verschrieben und tun den ganzen Tag das, was ihnen am meisten Spaß macht".
Ja nee, iss klar.... Und das wird dann auch noch zum eigentlichen Grund für die Besonderheit der kubanischen Zigarren stilisiert, dem Fazit des Films, das auf mich arg den Eindruck macht, als habe es von vornherein fest gestanden.
Ich fand den Kontrast zu den 40min vorher jedenfalls frappierend. Noch merkwürdiger fand ich, dass gefühlt die Hälfte dieser Bilder Mitarbeiter in gelben "Cohiba"-Shirts zeigt, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Dokumentation garnicht vorkamen und die ich bisher nur von den im Faden weiter oben erwähnten Aufnahmen aus El Laguito kannte, der Vorzeigefabrik in der wahrscheinlich die besser bezahlte Elite der Zigarrenarbeiter(innen; hier ja echt mal sinnvoll) tätig ist. Mir drängt sich dabei der Eindruck auf, dass selbst ein Zusammenschnitt aller "fröhlichen Gesichter" aus dem eigentlichen Material nicht ausreichte, um o.g. "Fazit" gebührend in Szene setzen zu können und man deshalb mit Fremdmaterial aufgefüllt hat.
Nun habe ich die Sendung nur einmal geschaut, nicht in dem Sinne analysiert. Auch will ich Herrn Suckling nicht gleich unterstellen, dass sein Film vom kubanischen Informationsministerium (oder wer auch immer da für sowas zuständig ist) co-produziert wurde. Aber ich fand Anfang und Schluß und v.a. das Fazit mindestens arg schmalzig und ziemlich dick aufgetragen. Und das hinterlässt bei mir denn doch einen ziemlich fahlen Beigeschmack, den ich sonst nur von billigen Zigarren kenne....
Dennoch würde ich die Dokumentation als sehenswert erachten, auch wenn ich empfehlen würde, unbedingt das sprichwörtliche "Körnchen Salz" zu berücksichtigen.
Mein höchster Respekt gilt - und da bin ich dann wahrscheinlich sogar wieder bei Herrn Suckling - den Menschen auf Kuba, die unter derart mühsehligen Bedingungen ein so phantastisches Genußmittel schaffen und ich werde mir ganz bestimmt keine Zigarre mehr anzünden, ohne wenigstens kurz an diese Menschen zu denken.
in fumo dei