Fassanteil "Orkney Distillery", 12 yo; davon 20 Monate in einem 2nd fill PX Hogshead. Schlappe 61,7%.
Dank guter Kontakte hatte ich vor vielen Jahren begonnen, mir angebotene Fassanteile zu sichern, falls diese aus meinen Lieblingsdestillen kommen oder einfach nur spannend klingen.
Hier also der Malt, dessen Name dem des Freizeitpark in Soltau ähnelt
Über jährliche Testsamples entscheidet man im Laufe der Zeit, ob abgefüllt oder weiter gelagert werden soll.
Für dieses Baby, welches ursprünglich in einem ex american oak / bourbon cask lag, wurde uns zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt die Umfüllung/Nachlagerung in ein ex Pedro Ximenez Sherryfass angeboten, aber eben second-fill.
Da sich der Spirit bis zu diesem Zeitpunkt nicht ganz sooo toll entwickelte, nahmen wir die Option gerne an.
Leider war dann aber auch das PX hinsichtlich seiner Aromenausbeute nicht mehr so ganz freigiebig, so das wir uns nach 12 Jahren zur Abfüllung entschlossen.
Was ist dabei rausgekommen?
Der erste Dram besticht in der Nase trotz des hohen Alc. sofort durch die klassischen HP-Aromen, Vanille, Kräuter und Honig, verwandelt sich nach ein paar Minuten in Cider, bzw. vergorenen Apfel, was immer heftiger in Richtung verrottendes Fallobst auf Komposthaufen wird ... daraus bildet sich ein etwas muffiger Anteil, der danach eindeutig in Rauch übergeht. Diese Entwicklung zieht sich über fast 10 Minuten hin und ist dann abgeschlossen. Sehr spannend.
Am Gaumen findet sich unverdünnt eine richtig heftige Alc-Attacke, die sich auch nach mehr als 10 Minuten nicht legt. Dadurch ist die Aromenaufnahme massiv gestört, bis auf Vanille und Cerealien mit Süßholz dringt eigentlich kaum etwas durch.
Peu a peu mit Wasser reduziert findet sich dann ein Destillat, welches sich aromatisch bis unter 50% kaum verändert, erst im Bereich zwischen 40-46% gibt es noch eine große Überraschung. Plötzlich öffnet sich das Aromenrad erneut und es gibt neben obigen Aromen noch Kräuter, Berge davon! ... und Honig, ebenfalls von der herben Sorte. Dazu eine Prise Rauch und ein spürbarer Anteil adstringierendes Holz. Im Hintergrund minimale Anzeichen von dunkler Schokolade und Waldbeeren (PX).
Bis auf einige zusätzliche Ecken und Kanten sind wir nun fast im Aromenprofil des derzeit erhältlichen Standard 12-jährigen HP (grade in den letzten Wochen beim Fussi gucken eine Buddel von gekillt). "Faszinierend" würde Mr. Spock sagen.
Die Entwicklung des Whiskys in der Flasche war dann wieder einmal eindeutig positiv. Der Sauerstoff hob das Destillat ab einem Füllstand von 2/3 nach ca. 2 Monaten auf ein neues Level. Jetzt gibt es unverdünnt eine gute Prise Küstenaromen, Hustensaft, Olivenöl, ein wenig Assam-Tee und vollmundig gesalzener herber Honig, harmonisch unterlegt von einer frischen, hölzernen Süße. Der Rauch ist verschwunden und die 2nd-fill Sherrynoten sind nur entfernt zu erahnen... ev. die ein oder andere Brombeere, das wars dann.
Fazit:
Dank guter Kontakte hatte ich vor vielen Jahren begonnen, mir angebotene Fassanteile zu sichern, falls diese aus meinen Lieblingsdestillen kommen oder einfach nur spannend klingen.
Hier also der Malt, dessen Name dem des Freizeitpark in Soltau ähnelt
Über jährliche Testsamples entscheidet man im Laufe der Zeit, ob abgefüllt oder weiter gelagert werden soll.
Für dieses Baby, welches ursprünglich in einem ex american oak / bourbon cask lag, wurde uns zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt die Umfüllung/Nachlagerung in ein ex Pedro Ximenez Sherryfass angeboten, aber eben second-fill.
Da sich der Spirit bis zu diesem Zeitpunkt nicht ganz sooo toll entwickelte, nahmen wir die Option gerne an.
Leider war dann aber auch das PX hinsichtlich seiner Aromenausbeute nicht mehr so ganz freigiebig, so das wir uns nach 12 Jahren zur Abfüllung entschlossen.
Was ist dabei rausgekommen?
Der erste Dram besticht in der Nase trotz des hohen Alc. sofort durch die klassischen HP-Aromen, Vanille, Kräuter und Honig, verwandelt sich nach ein paar Minuten in Cider, bzw. vergorenen Apfel, was immer heftiger in Richtung verrottendes Fallobst auf Komposthaufen wird ... daraus bildet sich ein etwas muffiger Anteil, der danach eindeutig in Rauch übergeht. Diese Entwicklung zieht sich über fast 10 Minuten hin und ist dann abgeschlossen. Sehr spannend.
Am Gaumen findet sich unverdünnt eine richtig heftige Alc-Attacke, die sich auch nach mehr als 10 Minuten nicht legt. Dadurch ist die Aromenaufnahme massiv gestört, bis auf Vanille und Cerealien mit Süßholz dringt eigentlich kaum etwas durch.
Peu a peu mit Wasser reduziert findet sich dann ein Destillat, welches sich aromatisch bis unter 50% kaum verändert, erst im Bereich zwischen 40-46% gibt es noch eine große Überraschung. Plötzlich öffnet sich das Aromenrad erneut und es gibt neben obigen Aromen noch Kräuter, Berge davon! ... und Honig, ebenfalls von der herben Sorte. Dazu eine Prise Rauch und ein spürbarer Anteil adstringierendes Holz. Im Hintergrund minimale Anzeichen von dunkler Schokolade und Waldbeeren (PX).
Bis auf einige zusätzliche Ecken und Kanten sind wir nun fast im Aromenprofil des derzeit erhältlichen Standard 12-jährigen HP (grade in den letzten Wochen beim Fussi gucken eine Buddel von gekillt). "Faszinierend" würde Mr. Spock sagen.
Die Entwicklung des Whiskys in der Flasche war dann wieder einmal eindeutig positiv. Der Sauerstoff hob das Destillat ab einem Füllstand von 2/3 nach ca. 2 Monaten auf ein neues Level. Jetzt gibt es unverdünnt eine gute Prise Küstenaromen, Hustensaft, Olivenöl, ein wenig Assam-Tee und vollmundig gesalzener herber Honig, harmonisch unterlegt von einer frischen, hölzernen Süße. Der Rauch ist verschwunden und die 2nd-fill Sherrynoten sind nur entfernt zu erahnen... ev. die ein oder andere Brombeere, das wars dann.
Fazit:
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)