Ich sah die Bilder dieser neuen Zigarrenlinie von Onkel Oscar, grinste und bestelle ... Was hätte ich dagegen tun können? NICHTS!
Ronnie James DIO ist und bleibt einer meiner Götter, seit ich ihn 1976 zum ersten Mal live gesehen habe und nach seinem Ausstieg bei Rainbow kam er 1980 mit Macht und Black Sabbath zurück und hatte zusammen mit Tony Iommi ein weiteres Meisterwerk geschaffen: Heaven & Hell.
Ich glaube nicht, daß sich Senor Valladares bei der Creation dieser Stumpen an Sabbath orientiert hat, aber die optische Gestaltung führte bei mir unweigerlich zu gewissen Assoziationen.
Schnell war klar, daß ich die beiden Flügelträger gegeneinander antreten lassen werde... And here we go.
Heaven :
Im hellen Connecticut gewandet, Auftritt des weißflügeligen Engels aus dem fernen Honduras. Wie erwartet, startet sie leicht mit zart nussige Anklängen, ein wenig Kaffee und fruchtigen Spitzen. Die Konstruktion ist gut, aber die Asche fällt sehr leicht, so dass sich der rauchende Sünder schnell die Hose eingesaut hat. Im zweiten Drittel tritt die Holzstruktur in den Vordergrund, zum Glück entwickelt sich auch eine cremig ledrige Komponente, damit der Smoke nicht zu trocken wird. Fern im Hintergrund verbleibt die fruchtig-moosige Note, die der rein honduranischen Einlage zuzuschreiben ist. Im letzten Drittel dann überrascht sie anfangs mit einem kleinen Feuerwerk aus Mineralität und salzigen Spitzen, was spannend ist. Der Rauch wird jetzt etwas fester und gewinnt an Körper, aromatisch kann man mit viel gutem Willen noch ein wenig Weihnachtsgebäck erahnen und der dünne Kaffee vom Start hat sich zu mittelprächtigen Cappuccino entwickelt, das war es aber schon. Insgesamt erreicht die Toro maximal Leicht++ und ist damit Anfänger- und Frühstückstauglich.
.
Hell :
Vorsichtig durchschreite ich mit den ersten Zügen die Pforten der Hölle ... man weiß ja nie ...
Aber da ist nichts, was einem Angst machen könnte. Knapp Medium beginnt sie, ein wenig Erde mit dem typischen Honduras- Einschlag nach dunklen vergorenen Früchten, leicht moosig und altes abgerittenes Leder. Ausgewogenes hölzernes Gerüst mit schönemmjamjam Crema-Counterpart. Okay, das ist nichts neues aber wunderbar honduranisch ausgewogen und da ich bislang nicht in Flammen stehe, rauche ich also gemächlich weiter ...
Das zweite Drittel startet sehr früh, eigentlich noch im ersten Drittel und bringt eine wunderbare Transformation mit sich. Die erdigen Noten werden förmlich saftig, fett und sättigend, die Fruchtnote bekommt etwas kirschiges und ich denke an eine Mischung aus Schwarzwälder-Kirsch und Herrentorte, dazu wird ein kräftiger und äußerst hochwertiger Kakao gereicht. Dann erscheint eine Mineralität, die von Minze und Zitrone durchsetzt ist. Im weiteren Verlauf meine ich Anklänge an meinen geliebten Gunpowder Grüntee zu schmecken und diese bitter-frische Mineralität begleitet mich durch das komplette 2. Drittel, faszinierend.
Zu Beginn des letzten Drittels tritt die mineralische Fraktion langsam in den Hintergrund und macht Platz für klassische Kaffeearomen, welche im weiteren Verlauf immer leckerer werden. Das ist feinste vollmundige peruanische Kaffeebohne in perfekter Röstung. Darin aufblitzen immer wieder Einschlüsse von fett cremigem Karamell und Mandelnougat, wie aus einer feinen belgischen Praline, großes Aromenkino! Mittlerweile fühle ich auch, wie sich Gaumen, Zunge und Lippen einwachsen, wenn es ein Single-Malt wäre ich müsste dies ein 72er Brora oder Clynelish sein ... Ich werd' noch irre .... und dann tritt sogar ein gewisses frisch zitroniges Prickeln an der Zungenspitze auf, was mich an guten Schampus erinnert.
Stop it right now and call the Anti-Smokeporn-police!
Nach guten 100 Minuten lege ich mit einem diabolischen Grinsen ab und schaue erstmal in den Spiegel, ob mir Hörner oder schwarze Flügel wachsen ...
. .
Fazit:
"The world is full of kings and queens, who blind your eyes and steel your dreams, it's heaven and hell!"
Der kleine Mann mit der großen Stimme wusste genau, wovon er sang und genau wie der Song eine Offenbarung war und von unzähligen Fans und Musikern als Meilenstein des Heavy Metal angesehen wird, genauso bezeichne ich die Hell als Geniestreich eines Masterblenders, der sein Handwerk versteht. Da muss einiges kommen, um diesen Stumpen vom Thron "Neuentdeckung 2022" zu stoßen, so irrsinnig gut ist die Komposition gelungen.
Die Heaven ist allein für sich genommen auch nicht zu verachten und sicherlich ein netter Frühstückssmoke und auch für Einsteiger geeignet, aber kein Vergleich zur Hell, bei der ich in aromatischen Assoziationen schwelge, die schwer in Worte zu fassen sind. Ich tue mich aber schwer, hier eine Empfehlung für die Allgemeinheit auszusprechen, da dieses Pfauenrad an Aromen zu speziell ist. Manch einem würde diese Hölle vielleicht nicht munden und manch einer kann mit meinen persönlichen Eindrücken nichts anfangen, sind sie doch rein subjektiv und individuell.
Wer aber offen für neues ist und auch ein wenig erfahren in der Materie, der sollte sie einmal probieren ... und wenn, dann macht euch den Spaß und nehmt Beide, denn wie heißt es so schön: "They say, that life's a caroussel, spinning fast you've got to ride it well ..."
Und wer mit meinem ganzen Geschwafel nichts anfangen kann, für den kann ich das auch in zwei Worten zusammen fassen:
Hell Yeah!
Nachtrag: Habe mittlerweile ein zweites Exemplar geraucht und muss meine ersten Eindrücke relativieren, wobei ich nicht weiß, ob es an mir und den Umständen, oder an der Zigarre lag. Jedenfalls hat Vol. II bis zum Ende des zweiten Drittels einen ähnlichen Verlauf und die Einbindung der honduranischen, dunklen Moos-Fruchtnoten gelingt ebenso wunderbar, jedoch funktioniert die Transformation im letzten Drittel leider nicht. Man merkte über mehrere Züge, wie sich das Wächserne herantastet, dann jedoch im weiteren Verlauf vor der Mineralität kapituliert. Diese bleibt dann bis zum Schluss bestehen und führt auch, im Gegensatz zur Erstversuch, zu einem hohen Stärkelevel, bei dem das Nikotin ausgeprägt spürbar wird. So bleibt dieser zweite Test leider hinter den Erwartungen zurück und es wird wohl doch noch No. 3 fällig werden, bevor über einen Kistenkauf entschieden wird.
"Fool, fool..."
Ronnie James DIO ist und bleibt einer meiner Götter, seit ich ihn 1976 zum ersten Mal live gesehen habe und nach seinem Ausstieg bei Rainbow kam er 1980 mit Macht und Black Sabbath zurück und hatte zusammen mit Tony Iommi ein weiteres Meisterwerk geschaffen: Heaven & Hell.
Ich glaube nicht, daß sich Senor Valladares bei der Creation dieser Stumpen an Sabbath orientiert hat, aber die optische Gestaltung führte bei mir unweigerlich zu gewissen Assoziationen.
Schnell war klar, daß ich die beiden Flügelträger gegeneinander antreten lassen werde... And here we go.
Heaven :
Im hellen Connecticut gewandet, Auftritt des weißflügeligen Engels aus dem fernen Honduras. Wie erwartet, startet sie leicht mit zart nussige Anklängen, ein wenig Kaffee und fruchtigen Spitzen. Die Konstruktion ist gut, aber die Asche fällt sehr leicht, so dass sich der rauchende Sünder schnell die Hose eingesaut hat. Im zweiten Drittel tritt die Holzstruktur in den Vordergrund, zum Glück entwickelt sich auch eine cremig ledrige Komponente, damit der Smoke nicht zu trocken wird. Fern im Hintergrund verbleibt die fruchtig-moosige Note, die der rein honduranischen Einlage zuzuschreiben ist. Im letzten Drittel dann überrascht sie anfangs mit einem kleinen Feuerwerk aus Mineralität und salzigen Spitzen, was spannend ist. Der Rauch wird jetzt etwas fester und gewinnt an Körper, aromatisch kann man mit viel gutem Willen noch ein wenig Weihnachtsgebäck erahnen und der dünne Kaffee vom Start hat sich zu mittelprächtigen Cappuccino entwickelt, das war es aber schon. Insgesamt erreicht die Toro maximal Leicht++ und ist damit Anfänger- und Frühstückstauglich.
.
Hell :
Vorsichtig durchschreite ich mit den ersten Zügen die Pforten der Hölle ... man weiß ja nie ...
Aber da ist nichts, was einem Angst machen könnte. Knapp Medium beginnt sie, ein wenig Erde mit dem typischen Honduras- Einschlag nach dunklen vergorenen Früchten, leicht moosig und altes abgerittenes Leder. Ausgewogenes hölzernes Gerüst mit schönemmjamjam Crema-Counterpart. Okay, das ist nichts neues aber wunderbar honduranisch ausgewogen und da ich bislang nicht in Flammen stehe, rauche ich also gemächlich weiter ...
Das zweite Drittel startet sehr früh, eigentlich noch im ersten Drittel und bringt eine wunderbare Transformation mit sich. Die erdigen Noten werden förmlich saftig, fett und sättigend, die Fruchtnote bekommt etwas kirschiges und ich denke an eine Mischung aus Schwarzwälder-Kirsch und Herrentorte, dazu wird ein kräftiger und äußerst hochwertiger Kakao gereicht. Dann erscheint eine Mineralität, die von Minze und Zitrone durchsetzt ist. Im weiteren Verlauf meine ich Anklänge an meinen geliebten Gunpowder Grüntee zu schmecken und diese bitter-frische Mineralität begleitet mich durch das komplette 2. Drittel, faszinierend.
Zu Beginn des letzten Drittels tritt die mineralische Fraktion langsam in den Hintergrund und macht Platz für klassische Kaffeearomen, welche im weiteren Verlauf immer leckerer werden. Das ist feinste vollmundige peruanische Kaffeebohne in perfekter Röstung. Darin aufblitzen immer wieder Einschlüsse von fett cremigem Karamell und Mandelnougat, wie aus einer feinen belgischen Praline, großes Aromenkino! Mittlerweile fühle ich auch, wie sich Gaumen, Zunge und Lippen einwachsen, wenn es ein Single-Malt wäre ich müsste dies ein 72er Brora oder Clynelish sein ... Ich werd' noch irre .... und dann tritt sogar ein gewisses frisch zitroniges Prickeln an der Zungenspitze auf, was mich an guten Schampus erinnert.
Stop it right now and call the Anti-Smokeporn-police!
Nach guten 100 Minuten lege ich mit einem diabolischen Grinsen ab und schaue erstmal in den Spiegel, ob mir Hörner oder schwarze Flügel wachsen ...
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Fazit:
"The world is full of kings and queens, who blind your eyes and steel your dreams, it's heaven and hell!"
Der kleine Mann mit der großen Stimme wusste genau, wovon er sang und genau wie der Song eine Offenbarung war und von unzähligen Fans und Musikern als Meilenstein des Heavy Metal angesehen wird, genauso bezeichne ich die Hell als Geniestreich eines Masterblenders, der sein Handwerk versteht. Da muss einiges kommen, um diesen Stumpen vom Thron "Neuentdeckung 2022" zu stoßen, so irrsinnig gut ist die Komposition gelungen.
Die Heaven ist allein für sich genommen auch nicht zu verachten und sicherlich ein netter Frühstückssmoke und auch für Einsteiger geeignet, aber kein Vergleich zur Hell, bei der ich in aromatischen Assoziationen schwelge, die schwer in Worte zu fassen sind. Ich tue mich aber schwer, hier eine Empfehlung für die Allgemeinheit auszusprechen, da dieses Pfauenrad an Aromen zu speziell ist. Manch einem würde diese Hölle vielleicht nicht munden und manch einer kann mit meinen persönlichen Eindrücken nichts anfangen, sind sie doch rein subjektiv und individuell.
Wer aber offen für neues ist und auch ein wenig erfahren in der Materie, der sollte sie einmal probieren ... und wenn, dann macht euch den Spaß und nehmt Beide, denn wie heißt es so schön: "They say, that life's a caroussel, spinning fast you've got to ride it well ..."
Und wer mit meinem ganzen Geschwafel nichts anfangen kann, für den kann ich das auch in zwei Worten zusammen fassen:
Hell Yeah!
Nachtrag: Habe mittlerweile ein zweites Exemplar geraucht und muss meine ersten Eindrücke relativieren, wobei ich nicht weiß, ob es an mir und den Umständen, oder an der Zigarre lag. Jedenfalls hat Vol. II bis zum Ende des zweiten Drittels einen ähnlichen Verlauf und die Einbindung der honduranischen, dunklen Moos-Fruchtnoten gelingt ebenso wunderbar, jedoch funktioniert die Transformation im letzten Drittel leider nicht. Man merkte über mehrere Züge, wie sich das Wächserne herantastet, dann jedoch im weiteren Verlauf vor der Mineralität kapituliert. Diese bleibt dann bis zum Schluss bestehen und führt auch, im Gegensatz zur Erstversuch, zu einem hohen Stärkelevel, bei dem das Nikotin ausgeprägt spürbar wird. So bleibt dieser zweite Test leider hinter den Erwartungen zurück und es wird wohl doch noch No. 3 fällig werden, bevor über einen Kistenkauf entschieden wird.
"Fool, fool..."
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)