(16.05.2024, 20:02)Fafnir schrieb: Ich sage das nicht oft über Urteile von deutschen Gerichten, aber in diesem Fall finde ich die vorgebrachten Urteilsbegründungen absolut nachvollziehbar und würde die zu 100% unterschreiben.
Ich finde ebenfalls, dass es nicht statthaft ist, sich zur Steigerung der eigenen Verkaufszahlen mit fremden Federn zu schmücken. Und echter kubanischer Tabak ist eben nun einmal auch auf Kuba gewachsen, ein von dort mitgenommener und bei mir im Garten aufgezogener Samen ist ein völlig anderes Produkt.
Oder um ein Gegenbeispiel zu @Ezekiel zu bringen:
Nicht alle Autos sind deutsch, nur weil das Auto in Deutschland erfunden wurde.
Ist jetzt argumentativ nicht wirklich schlüssig, aber ich möchte ja nicht streiten, sondern nur meine Meinung kundtun.
Immerhin wurde der Tabak nicht auf Kuba "erfunden" und auch die Tatsache, dass man diesen rauchen kann hat sich nicht jemand exklusiv in Kuba einfallen lassen.
Eine Mangalica-Sau ist auch in Sardinien eine Mangalica-Sau, nicht nur in Ungarn; ein Duroc-Schwein ist auch in der Oberpfalz ein Duroc-Schwein; ein Berner-Sennenhund ist auch wenn er in Australien geboren wird ein Berner-Sennenhund; ein Shetland Pony auch in Tennesee ein Shetland Pony.
Das ist eine Frage der Genetik.
Der Hallertauer Hopfen wächst auch im Mühlviertel und heisst auch dort Hallertauer, auch wenn er dort anders schmeckt.
Hier wird also genetische Herkunft von einer geschützten Herkunftsbezeichnung gestochen, ohne dass es die hierfür übliche Erhebung gab, ob die Grundvoraussetzungen dafür gegeben sind.
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(17.05.2024, 10:30)up-in-smoke schrieb: 1000%ig richtig entschieden. Selbst mit der gleichen Schweinerasse und der gleichen, traditionellen Methode hergestellter Speck aus der Uckermark kann sich nicht Tiroler Speck nennen. Kalamata Oliven gibt es halt nur aus Kalamata, alles andere sind nur Oliven. Selbst wenn die auch irgendwie schmecken. Und es gibt auch keine Bordeaux Weine aus Baden Württemberg. Zudem ist die Qualität kubanischen Tabaks weiterhin herausragend, auch wenn wir zurecht wegen Verfügbarkeit und der Qualitätskontrolle beim Endprodukt, den Zigarren, schlechte Laune bekommen. Macht aber den kubanischen Tabak ansich nicht weniger einzigartig und unverkennbar. Mögen vielleicht die Amis anders sehen, sollen die mit ihrem Komplex leben. Aber ich würde schwerstens darauf wetten, daß jeder kubanische Zigarrenproduzent im Exil liebend gerne, bzw. ausnahmslos, kubanischen Tabak für seine Zigarren verwenden würde, bzw. sofort wieder auf Kuba produzieren würde, wenn sich die Möglichkeit dazu geben würde.
Den Punkt mit den Exilkubanern würde ich nochmal hinterfragen.
Die Damen und Herren der Branche sind ja für jedermann zu erreichen.
"Some people meditate; I smoke cigars" - Ron Perlman