19.05.2024, 00:33
Letztlich geht es hier m.M.n. nicht zuletzt um Verbraucherschutz. Der Durchschnittsverbraucher, der nicht Aficionado ist, hat von den Unterschieden zwischen den Tabaken verschiedener Länder erst einmal keine bis wenig Ahnung. Er weiß aber, weil das die landläufige herrschende Meinung sein dürfte, dass (angeblich) der beste Tabak bzw. die besten Zigarren aus Kuba kommen. Wenn nun Hersteller aus anderen Ländern damit beginnen mit angeblich kubanischem Saatgut usw. zu werben, wird beim Durchschnittsverbraucher der Eindruck erweckt, es handele sich um eine echte kubanische Zigarre. Aufgrund des in der Regel deutlich niedrigeren Preises wird der preisbewusste Kunde nun möglicherweise zu einem solchen entsprechenden Produkt greifen, als zu dem echten kubanischen Pendant, weil er den Unterschied nicht kennt. Weil den Unternehmen die Zugkraft des Schlagworts "Kuba, kubanisch, cubano etc." natürlich sehr wohl bewusst ist und zur Gewinnmaximierung ausgenutzt wird, besteht hier die konkrete Gefahr der Verbrauchertäuschung. Wie in sehr vielen anderen Parallelbeispielen wird dem Verbraucher mehr und mehr die Fähigkeit aberkannt, sich selbst umfassend über ein Produkt, dessen Herkunft usw. zu informieren. Zum Teil natürlich auch berechtigt, weil sich der Mensch eben gerne von Aufmachung, Marketing, einem großen Namen usw. blenden lässt und zum anderen - gerade in der heutigen Zeit - auch sehr auf's Geld achtet. Da freut er sich doch, wenn er eine "echte" kubanische Zigarre zum Bruchteil des Preises einer Partagas/Monte/Cohiba erhält.
Ich halte selbst eigentlich eher wenig davon, dem Verbraucher auf diese Weise einen Teil seiner Mündigkeit abzusprechen, aber auf der anderen Seite erlebe ich es fast tagtäglich, dass viele Leute leider nicht mehr in der Lage sind, ein Produkt selbst kritisch zu analysieren oder auch einfach nur mal das berühmte Kleingedruckte zu lesen. Daher ist Verbraucherschutz grundsätzlich ein notwendiges Übel.
Ich halte selbst eigentlich eher wenig davon, dem Verbraucher auf diese Weise einen Teil seiner Mündigkeit abzusprechen, aber auf der anderen Seite erlebe ich es fast tagtäglich, dass viele Leute leider nicht mehr in der Lage sind, ein Produkt selbst kritisch zu analysieren oder auch einfach nur mal das berühmte Kleingedruckte zu lesen. Daher ist Verbraucherschutz grundsätzlich ein notwendiges Übel.