Gestern Abend habe ich ein weiteres Exemplar aus der "Origin"-Serie von A. Turrent probiert. Von dem Exemplar der Version "Nicaragua" war ich sehr angetan, deshalb hatte ich große Erwartungen. Leider haben sich diese nicht erfüllt.
Aber der Reihe nach: mit knapp 140mm Länge und einem Ringmaß von 54 schon eine ziemlich große Zigarre, die der Hersteller offenbar als "Robusto Extra" bezeichnet.
Der Geruch der Zigarre ist ziemlich kräftig nach gerösteten Erdnüssen bzw. Erdnussbutter. Nach dem Anschneiden im Kerbschnitt ist der Zug eher leicht, für meinen Geschmack schon etwas zu leicht. Der Kaltzug ist viel verhaltener als der Geruch, ein wenig davon ist zu schmecken darüber aber pilzige Noten. Kein Muff oder Schimmel (das hätte mich an Fehllagerung denken lassen), sondern eher Waldboden.
Nach dem problemlosen Entzünden wartet die Zigarre unmittelbar mit kräftigen Aromen auf, die an guten Kaffee mit einem Schluck Milch denken lassen. Dazu ein Hauch Cassis (ohne Süße) und etwas dunkle Schokolade. Schon bald nach dem fulminanten Beginn fällt der Aromenreichtum allerdings stark ab: ob das der Zigarre, der Gewöhnung meiner Sensorik oder dem guten Abendessen geschuldet ist, muss offen bleiben. Parallel entwickelt sich nach ein, zwei Zentimetern leider eine leichte, unangenehme Bittere, an der für meinen Geschmack zahlreiche NC leiden, die ich von kubanischen Zigarren hingegen so nicht kenne und die sich von nun an durch den gesamten weiteren Smoke zieht, wenn auch zunächst noch sehr dezent im Hintergrund.
Am Ende des ersten Viertels dreht die Zigarre wieder etwas auf: es entwickelt sich ein Geschmacksprofil, dass mich an kubanische Zigarren denken lässt. Der dominante Aromenkomplex erinnert mich an die Montecristos, die ich in letzter Zeit geraucht habe. Mir fehlen leider noch Erfahrung und Vokabular, um dieses Geschmacksprofil zu analysieren und in Worte zu fassen. Hinzu kommt eine Zeit lang eine deutliche Süße, mit Anklängen an geröstete Marshmallows oder Karamell. Ich mag Süße bei Zigarren aber in dieser Kombination irritiert sie mich eher.
Erst jetzt geht mir auf, dass "Caribe" hier wohl für "Kuba" stehen soll, Turrent mit dieser Zigarre versucht, das Geschmacksprofil kubanischer Zigarren zu zitieren. Im Grunde garnicht schlecht: ich verstehe, was sie meinen. Aber das Ergebnis wirkt etwas schräg, unausgewogen, überladen auch, als würde man eine süße Por Larrañaga und eine Montecristo gleichzeitig rauchen. Hinzu kommt diese (mich) störende Bittere.
Im zweiten Drittel verschwindet die Süße und die etwas grobschlächtigen "Monte-Aromen" nehmen zu. Leider auch die erwähnte bittere Note.
Im letzten Drittel bleibt das so, die Bittere fängt an, unangenehm zu werden. Ich lasse sie ausgehen, entzünde sie aber nach ein paar Minuten doch nochmal: für ein paar Züge bin ich angenehm überrascht. Aber sobald die Zigarre etwas wärmer wird (wir reden nicht von Heißrauchen), ist auch die Bittere wieder da. Kurz habe ich nocheinmal ganz andere Eindrücke: deutliche Sensationen von Nuss und dann Minze. Auf den letzten Zentimetern entwickelt sich leichtes Nikotinprickeln, das ich grundsätzlich eher Angenehm finde aber die Bittere nimmt so zu, dass ich endgültig die Lust verliere.
Fazit: für mich wird es erstmal keine Wiederholung geben, alldieweil die Schwester aus Nicaragua mir wirklich gut gefallen hat: da will ich bei Gelegenheit ein paar von nachkaufen. Abzuwarten bleibt, wie die beiden anderen Schwestern sich schlagen werden: die "Miami" habe ich hier noch liegen, die "San Andres" werde ich mir der Vollständigkeit halber wohl auch noch besorgen. Bei "karibischen" Zigarren greife ich allerdings doch lieber auf das Original zurück .
Aber der Reihe nach: mit knapp 140mm Länge und einem Ringmaß von 54 schon eine ziemlich große Zigarre, die der Hersteller offenbar als "Robusto Extra" bezeichnet.
Der Geruch der Zigarre ist ziemlich kräftig nach gerösteten Erdnüssen bzw. Erdnussbutter. Nach dem Anschneiden im Kerbschnitt ist der Zug eher leicht, für meinen Geschmack schon etwas zu leicht. Der Kaltzug ist viel verhaltener als der Geruch, ein wenig davon ist zu schmecken darüber aber pilzige Noten. Kein Muff oder Schimmel (das hätte mich an Fehllagerung denken lassen), sondern eher Waldboden.
Nach dem problemlosen Entzünden wartet die Zigarre unmittelbar mit kräftigen Aromen auf, die an guten Kaffee mit einem Schluck Milch denken lassen. Dazu ein Hauch Cassis (ohne Süße) und etwas dunkle Schokolade. Schon bald nach dem fulminanten Beginn fällt der Aromenreichtum allerdings stark ab: ob das der Zigarre, der Gewöhnung meiner Sensorik oder dem guten Abendessen geschuldet ist, muss offen bleiben. Parallel entwickelt sich nach ein, zwei Zentimetern leider eine leichte, unangenehme Bittere, an der für meinen Geschmack zahlreiche NC leiden, die ich von kubanischen Zigarren hingegen so nicht kenne und die sich von nun an durch den gesamten weiteren Smoke zieht, wenn auch zunächst noch sehr dezent im Hintergrund.
Am Ende des ersten Viertels dreht die Zigarre wieder etwas auf: es entwickelt sich ein Geschmacksprofil, dass mich an kubanische Zigarren denken lässt. Der dominante Aromenkomplex erinnert mich an die Montecristos, die ich in letzter Zeit geraucht habe. Mir fehlen leider noch Erfahrung und Vokabular, um dieses Geschmacksprofil zu analysieren und in Worte zu fassen. Hinzu kommt eine Zeit lang eine deutliche Süße, mit Anklängen an geröstete Marshmallows oder Karamell. Ich mag Süße bei Zigarren aber in dieser Kombination irritiert sie mich eher.
Erst jetzt geht mir auf, dass "Caribe" hier wohl für "Kuba" stehen soll, Turrent mit dieser Zigarre versucht, das Geschmacksprofil kubanischer Zigarren zu zitieren. Im Grunde garnicht schlecht: ich verstehe, was sie meinen. Aber das Ergebnis wirkt etwas schräg, unausgewogen, überladen auch, als würde man eine süße Por Larrañaga und eine Montecristo gleichzeitig rauchen. Hinzu kommt diese (mich) störende Bittere.
Im zweiten Drittel verschwindet die Süße und die etwas grobschlächtigen "Monte-Aromen" nehmen zu. Leider auch die erwähnte bittere Note.
Im letzten Drittel bleibt das so, die Bittere fängt an, unangenehm zu werden. Ich lasse sie ausgehen, entzünde sie aber nach ein paar Minuten doch nochmal: für ein paar Züge bin ich angenehm überrascht. Aber sobald die Zigarre etwas wärmer wird (wir reden nicht von Heißrauchen), ist auch die Bittere wieder da. Kurz habe ich nocheinmal ganz andere Eindrücke: deutliche Sensationen von Nuss und dann Minze. Auf den letzten Zentimetern entwickelt sich leichtes Nikotinprickeln, das ich grundsätzlich eher Angenehm finde aber die Bittere nimmt so zu, dass ich endgültig die Lust verliere.
Fazit: für mich wird es erstmal keine Wiederholung geben, alldieweil die Schwester aus Nicaragua mir wirklich gut gefallen hat: da will ich bei Gelegenheit ein paar von nachkaufen. Abzuwarten bleibt, wie die beiden anderen Schwestern sich schlagen werden: die "Miami" habe ich hier noch liegen, die "San Andres" werde ich mir der Vollständigkeit halber wohl auch noch besorgen. Bei "karibischen" Zigarren greife ich allerdings doch lieber auf das Original zurück .
in fumo dei