Mir gegenüber wurde in letzter Zeit mehrfach ein gesteigertes Informationsinteresse geäußert. Ich fühle mich daher genötigt , einen kleinen subjektiven Abriss über eine der ältesten Habanos-Marken zu verfassen. Dies tu ich umso lieber, da eine gut gereifte Hoyo immer unter den Zigarren wäre, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde.
Da es sich nach landläufiger Meinung um eine der leichteren Habanos handelt, besteht wohl insbesondere in Kreisen von Ligero-Junkies die Auffassung, man könne diese Marca links liegen lassen.
Natürlich kann man dies, es ist jedem selber überlassen, nur verbaut man sich aufgrund eines nicht selber getroffenen Urteils die Option, eine Zigarre zu entdecken, die für gewisse Gelegenheiten perfekt passt?
Zu diesem Thema habe ich noch eine mythenmetz'sche Abschweifung parat: Mir ist in der Vergangenheit oft die Frage gestellt worden, welcher Whisky mir der liebste sei. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, das es darauf nur eine Antwort gibt: Der den ich grade im Glas habe! Oder eben die Zigarre, die ich grade rauche (Fehltritte ausgenommen)!
Warum? Suche ich nicht jedes mal nach dem Stoff, der mir grade am meisten munden könnte? Impliziert dies nicht die Erfahrung, die ich mit diesem Thema habe? Also auf der einen Seite den Charakter des Getränks oder der Zigarre und auf der anderen Seite die Situation, in der ich genieße!
Was folgt daraus? Durch die Möglichkeit, aus einer Vielfalt heraus wählen zu können, habe ich die Option, meinen Genuss der jeweiligen Situation optimal anpassen zu können.
Das ist bei Getränken, egal welcher Couleur, so und sollte auch bei der bewusst getroffenen Zigarrenauswahl eines Aficionados der Fall sein.
Hier nun kommen wir zurück aufs Thema. Was zeichnet eine HdM aus, bzw. wo liegen ihre aromatischen Eigenschaften und wo ihr typisches Einsatzgebiet.
Eine HdM spielt unbestrittener Maßen stärketechnisch in einer anderen Liga als Montecristo, Partagas, Ramon Allones und Bolivar. Andererseits sehe ich sie aromatisch gegenüber Marken wie QdO, Rafael Gonzales, Fonseca und Quintero im eindeutigen Vorteil. Sie auf einer Höhe mit Sancho Panza, Vegas Robaina und El Rey del Mundo und einigen Cohibas einzuordnen, ist legitim, gute Reifung vorausgesetzt.
Ihr aromatisches Grundprofil findet man heutzutage hauptsächlich noch in den Epicure-Serien, der DC und der Petit Robusto. Dies ist eine ausgeprägt cremig-ledrige kubanische Erde, eine leichte Süße, grade ausreichende Holzstrukturen und milde Tabakaromen, die an einen mittelstarken Milchkaffee erinnern, sowie leicht haselnussige Nuancen mit Tendenz zum Nougat. Verabschieden tun sich gute Hoyos dann gerne mit leichten Toast- bzw. Röstaromen.
Dies ist für mich die perfekte Zigarre nach dem Frühstück, zum Nachmittagskaffee oder als Begleiter zu einem leichten Frühschoppen. Eine HdM sollte nicht nach einem ausgiebigen Essen geraucht werden, insbesondere wenn Schärfe, Knoblauch oder kräftige Würzungen im Spiel waren.
Wie stellt sich das Portfolio von HdM dar?
Ich persönlich mag sie aromatisch folgendermaßen einordnen:
Die Epicures, die Petit Robusto und die DC spielen in Nuancen mit einem sich ähnelnden Blend. Die DC ist dabei die leichteste und die Petit bringt die Aromen sofort auf den Punkt. Die Epicures selber kommen aus einem Stall, sind aber doch zu differenzieren. Die 1 ist etwas prägnanter und hat auch fruchtige Anteile, wohingegen die No. 2 genau die obige Schilderung wieder spiegelt und die Especial liegt irgendwo dazwischen.
Eine kräftigere Ausprägung dieses Profils findet man bevorzugt in älteren Coronations.
Ebenfalls etwas prägnanter und kräftiger waren die alten Franzosen-Hoyos, also die Le/de/du Serie, hier sei exemplarisch die de Dieux genannt, wer davon noch was findet, sollte unbedingt zuschlagen.
Die neuen Franzosen-Hoyos finden im Fall der de Rio bislang überhaupt nicht meine Zustimmung, scheinbar liegt es am doch sehr leicht ausgefallenen und unharmonischen Blend. Die de San Juan geht hierbei noch am ehesten in die bekannte Richtung und könnte auch von mehrjähriger Lagerung profitieren.
Die aktuellen CdH only Elegantes und Escogidos sind beides gelungene Blends, die erste passt perfekt in die Epicure-Range, bringt aber aufgrund der Vitola die Aromen etwas prägnanter rüber und hat mehr Körper/Biss. Von der Escogidos habe ich erst eine geraucht und die war schon klasse markentypisch mit sich zusätzlich entwickelnden, prägnant dunkelfruchtigen Lebkuchen Aromen und Lagerungspotential.
Fazit:
Wer probieren möchte, sollte das tun, sich jedoch hinsichtlich des Nikotingehaltes keine großen Hoffnungen machen. Wer aber das Aroma auch ohne den Kick zu schätzen weiß, könnte hier richtig liegen. Zielsetzung sollte sein, etwas altes aus einer geschlossenen Kiste zu bekommen. Offenlagerung bekommt Hoyos gar nicht! Sonst könnte der erste Test eine Elegantes sein, eine Petit Robusto oder eine Epic 1 und parallel dazu eine Coronation, diese aber bitte entweder ganz frisch, oder gut gereift.
Da es sich nach landläufiger Meinung um eine der leichteren Habanos handelt, besteht wohl insbesondere in Kreisen von Ligero-Junkies die Auffassung, man könne diese Marca links liegen lassen.
Natürlich kann man dies, es ist jedem selber überlassen, nur verbaut man sich aufgrund eines nicht selber getroffenen Urteils die Option, eine Zigarre zu entdecken, die für gewisse Gelegenheiten perfekt passt?
Zu diesem Thema habe ich noch eine mythenmetz'sche Abschweifung parat: Mir ist in der Vergangenheit oft die Frage gestellt worden, welcher Whisky mir der liebste sei. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, das es darauf nur eine Antwort gibt: Der den ich grade im Glas habe! Oder eben die Zigarre, die ich grade rauche (Fehltritte ausgenommen)!
Warum? Suche ich nicht jedes mal nach dem Stoff, der mir grade am meisten munden könnte? Impliziert dies nicht die Erfahrung, die ich mit diesem Thema habe? Also auf der einen Seite den Charakter des Getränks oder der Zigarre und auf der anderen Seite die Situation, in der ich genieße!
Was folgt daraus? Durch die Möglichkeit, aus einer Vielfalt heraus wählen zu können, habe ich die Option, meinen Genuss der jeweiligen Situation optimal anpassen zu können.
Das ist bei Getränken, egal welcher Couleur, so und sollte auch bei der bewusst getroffenen Zigarrenauswahl eines Aficionados der Fall sein.
Hier nun kommen wir zurück aufs Thema. Was zeichnet eine HdM aus, bzw. wo liegen ihre aromatischen Eigenschaften und wo ihr typisches Einsatzgebiet.
Eine HdM spielt unbestrittener Maßen stärketechnisch in einer anderen Liga als Montecristo, Partagas, Ramon Allones und Bolivar. Andererseits sehe ich sie aromatisch gegenüber Marken wie QdO, Rafael Gonzales, Fonseca und Quintero im eindeutigen Vorteil. Sie auf einer Höhe mit Sancho Panza, Vegas Robaina und El Rey del Mundo und einigen Cohibas einzuordnen, ist legitim, gute Reifung vorausgesetzt.
Ihr aromatisches Grundprofil findet man heutzutage hauptsächlich noch in den Epicure-Serien, der DC und der Petit Robusto. Dies ist eine ausgeprägt cremig-ledrige kubanische Erde, eine leichte Süße, grade ausreichende Holzstrukturen und milde Tabakaromen, die an einen mittelstarken Milchkaffee erinnern, sowie leicht haselnussige Nuancen mit Tendenz zum Nougat. Verabschieden tun sich gute Hoyos dann gerne mit leichten Toast- bzw. Röstaromen.
Dies ist für mich die perfekte Zigarre nach dem Frühstück, zum Nachmittagskaffee oder als Begleiter zu einem leichten Frühschoppen. Eine HdM sollte nicht nach einem ausgiebigen Essen geraucht werden, insbesondere wenn Schärfe, Knoblauch oder kräftige Würzungen im Spiel waren.
Wie stellt sich das Portfolio von HdM dar?
Ich persönlich mag sie aromatisch folgendermaßen einordnen:
Die Epicures, die Petit Robusto und die DC spielen in Nuancen mit einem sich ähnelnden Blend. Die DC ist dabei die leichteste und die Petit bringt die Aromen sofort auf den Punkt. Die Epicures selber kommen aus einem Stall, sind aber doch zu differenzieren. Die 1 ist etwas prägnanter und hat auch fruchtige Anteile, wohingegen die No. 2 genau die obige Schilderung wieder spiegelt und die Especial liegt irgendwo dazwischen.
Eine kräftigere Ausprägung dieses Profils findet man bevorzugt in älteren Coronations.
Ebenfalls etwas prägnanter und kräftiger waren die alten Franzosen-Hoyos, also die Le/de/du Serie, hier sei exemplarisch die de Dieux genannt, wer davon noch was findet, sollte unbedingt zuschlagen.
Die neuen Franzosen-Hoyos finden im Fall der de Rio bislang überhaupt nicht meine Zustimmung, scheinbar liegt es am doch sehr leicht ausgefallenen und unharmonischen Blend. Die de San Juan geht hierbei noch am ehesten in die bekannte Richtung und könnte auch von mehrjähriger Lagerung profitieren.
Die aktuellen CdH only Elegantes und Escogidos sind beides gelungene Blends, die erste passt perfekt in die Epicure-Range, bringt aber aufgrund der Vitola die Aromen etwas prägnanter rüber und hat mehr Körper/Biss. Von der Escogidos habe ich erst eine geraucht und die war schon klasse markentypisch mit sich zusätzlich entwickelnden, prägnant dunkelfruchtigen Lebkuchen Aromen und Lagerungspotential.
Fazit:
Wer probieren möchte, sollte das tun, sich jedoch hinsichtlich des Nikotingehaltes keine großen Hoffnungen machen. Wer aber das Aroma auch ohne den Kick zu schätzen weiß, könnte hier richtig liegen. Zielsetzung sollte sein, etwas altes aus einer geschlossenen Kiste zu bekommen. Offenlagerung bekommt Hoyos gar nicht! Sonst könnte der erste Test eine Elegantes sein, eine Petit Robusto oder eine Epic 1 und parallel dazu eine Coronation, diese aber bitte entweder ganz frisch, oder gut gereift.
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)