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Oscar Valladares - Wild Hunter Oscuro
#1
Heute begebe ich mich auf die Spuren des Wild Hunter. Sie führt mich nach Honduras. An honduranischen Zigarren schätze ich, dass sie mich an die Hand nehmen und nicht -im Nica-Style- direkt auf die Tanzfläche schubsen. Oscar ist einer derjenigen, der mich nicht nur an die Hand nehmen, sondern auch eindrucksvoll zeigen kann, wie facettenreich honduranische Zigarren sein können. Auf zur Jagd!

1st third:
Die ersten Züge suggerieren mir süßliche Kräuternoten, die mich an Ricola-Bonbons erinnern. Sehr samtig und fast cremig schließen sich sanfte Holznoten, Kaffee und Kakao an. So exotisch das klingen mag, das funktioniert ganz gut. Die florale Grundstimmung bleibt uns erhalten. Es wird  süß. Honig! Nur welcher? Ich bin hin und hergerissen. Zuerst bin ich mir sicher, dass es Fenchelhonig ist. Würde bei den sehr aufmerksamen Begleitern aus dem Kräuterbeet passen. Im nächsten Augenblick, ist es Tannenhonig, den ich so liebe. Verständigen wir uns einfach darauf, dass es süß ist und schmeckt! Mal einen Stumpen zu rauchen, bei dem nicht Kaffee oder Schokolade in der Teamleiterrolle sind, ist nicht nur selten, sondern verdammt erfrischend.

2nd third:
Leder und ein Löffelchen Erde werden mit ins Rennen geschickt. Das mag die Kaffee- / Schokofraktion und verhilft ihnen gegenüber den Kumpels in den grünen Leibchen ein wenig aufzuholen. Auch das Holz tritt offensiver auf, ohne zu aufdringlich zu wirken. Ganz weit hinten ein wenig Vanille. Um eins klarzustellen: Das Sagen hat hier immer noch die florale, kräuterige Fraktion! Jede Komponente ist sehr schön integriert und bemüht ein stimmiges Bild abzugeben. Mittlerweile ist die Süße ein wenig zurückgegangen, was den Stumpen ein wenig „fetter“ schmecken lässt.

Last third:
Jetzt ist der Kaffee voll da. Einen kleinen Schuss Milch dazu und Kopf an Kopf mit dem Ricola-Bonbon. Toll! Die warmen Holztöne bilden ein üppiges Rückgrat. Hier gehts jetzt eindeutig „traditioneller“ zur Sache, was der Zigarre in puncto Diversität auf jeden Fall Punkte einfahren lässt. Wir haben vollmundige Röstaromen, fette dunkle und cremige Schokolade, dunkle Holztöne, Erde und…. na klar! Prickelnde Kräuter. Abgerundet wird das Spielchen durch eine vornehme Süße und eine schöne Vanillenote. Top!

Fazit: Eine Zigarre, die mich mit ihrer Aromenkomposition nicht nur überrascht, sondern auch begeistert hat. Ja! Ich wurde an die Hand genommen und konnte sehr gute honduranische Handwerkskunst erleben! Tolles Teil!

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[+] 9 Mitglieder gefällt gelsentrooper's Beitrag
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#2
Danke2 @gelsentrooper für das ausführliche und lebendige Tasting! Jetzt ist mir klar, dass ich den Stumpen unbedingt mal ausprobieren muss. 
Grüß'le Boris.
Zitat:Don Pepin is MyFather


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#3
Allererste Kajüte Markus, vielen Dank dafür, kommt auf die Testliste, insbesondere nach dem Reinfall mit der FdC.

Was mir bekannt vorkommt ist, das man beim Schreiben eines Tastings manchmal Teile der Basics vergisst, wie zB Format/Kosten/Konstruktion/Stärke.

Oder war das beabsichtigt?
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador”  (Cheech Marin)
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#4
(10.01.2022, 08:48)glenevil schrieb: Allererste Kajüte Markus, vielen Dank dafür, kommt auf die Testliste, insbesondere nach dem Reinfall mit der FdC.

Was mir bekannt vorkommt ist, das man beim Schreiben eines Tastings manchmal Teile der Basics vergisst, wie zB Format/Kosten/Konstruktion/Stärke.

Oder war das beabsichtigt?

Besten Dank! Da hast du Recht. Entweder bin ich so geflasht oder halt angewidert von dem Stumpen, dass ich das Beiwerk vergesse.
Spaß beiseite. Danke für den Hinweis! Werde ich -zumindest versuchen- zu berücksichtigen.

Hier handelte es sich jedenfalls um eine Toro mit maximal mittlerer Stärke.
[+] 3 Mitglieder gefällt gelsentrooper's Beitrag
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#5
Ich habe fertig und möchte mein Fazit aus dem WRIG an dieser Stelle kurz in Stein meisseln: 

Toller Stumpen, dessen einziges Manko ein recht unregelmäßiger Abbrand war. Ansonsten hat die von mir ebenfalls als Toro gerauchte WHO (musste sein Heheecig ) über knapp 90 Minuten eine sehr schöne aromatische Entwicklung hingelegt. Die kräuterige Honignote ist tatsächlich vorhanden und kann von mir nachvollzogen werden. Ansonsten aber von Anfang an sehr harmonische fruchtige Erdnoten, im 2. Drittel schwächer werdend, wobei dann der Milchkaffee langsam eingeschenkt, allerdings auf der zweiten Schiene von Assam-Noten begleitet wird. Im letzten Drittel dann Abtritt der Fruchtnoten und Cerealien, Nüsse, Cracker und süßbrotige Röstaromen. 

Eine ganz feine Alternative zu den bekannten Profilen, welche sich ja des Öfteren wiederholen und eine knapp mittelkräftige, aber vollmundige Empfehlung für alle, die mal über den alten, verkrusteten Tellerrand schauen möchten Twink

Señor Valladares ist mittlerweile  die Top-Adresse für Honduras Stumpen geworden Proxy_007

       
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador”  (Cheech Marin)
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