(26.04.2019, 18:37)JFKberlin schrieb: Das Deckblatt kommt vom unteren Ende der Pflanze (2. Etage), hat also wenig Sonne abbekommen und wird als zweites - also sehr früh - geerntet. Es ist hauchdünn und lediglich ein halbes Blatt. Also prozentual gesehen im Verhältnis zur gesamten Tabakmenge eher zu vernachlässigen.
Naja, schlage die Zigarre doch einmal in ein dünnes Blatt Zeitungspapier ein und schaue ob man dieses "nur" so dünne Blatt
erschmecken kann. Unterschätze niemals eine "homöopathische Dosierung", wobei es diese bei einem kräftigen Deckblatt noch
nicht einmal ist. Nur 2 Krümel Salz oder Zucker auf der Zigarrenspitze erschmeckt man auch.
Möglicherweise spielt das Unterbewusstsein auch eine Rolle, denn dunkler = oft mehr Substanz = oft gehaltvoller. Kischen, Beeren,
Schokolade, Fleisch, Brot, Saft, Wein, was weiß ich noch, man assoziiert nur beim Anblick mehr Substanz/ Gehalt.
Wenn ich mit der Flamme beim korrigieren Schiefbrand etwas am Deckblatt verändere, schmeckt der nächste Zug auch etwas
anders. Irgendeinen Einfluss wird es geschmacklich haben.
Ich empfinde es auch so, das Zigarren mit dunklem Decker tendenziell etwas "saftiger" schmecken, auch wenn dieses möglicherweise
nur subjektiv ist.
Einen Zusammenhang mit einem Nikotingehalt konnte ich für mich bisher aber nicht eindeutig festmachen.
Bei Zigarren.Zone gab es mal ein interessantes Video auf Youtube. Seinen Kanal dort hat der Vasilij aber dicht gemacht. (Jetzt Vimeo Kanal)
Er hatte 2 identische Zigarren aus einer Kiste und hat bei einer das Deckblatt abgewickelt. Mit verbleibendem Umblatt ließ sich die Zigarre
rauchen, war noch alles dicht. Beide Zigarren parallel geraucht. Es ging darum, den geschmacklichen Einfluss vom Deckblatt heraus zu finden. Soweit mich
mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, konnte er keinen geschmacklichen unterschied zwischen den Zigarren ausmachen. Wie "gehaltvoll" das
abgewickelte Deckblatt aber tatsächlich war, wurde nicht ergründet. Wenn dieses recht "neutral" war, wäre das Testergebnis sogar "logisch".