05.12.2023, 00:53
Hier fehlen sowohl Bilder "unter Feuer" als auch ein Review dieses absolut genialen Stumpens.
Beides möchte ich hiermit nachliefern.
Anno 2015 war ich mit meiner Frau auf einem Kurztrip durch Belgien und dazu gehörte natürlich auch, das wir Brügge sehen wollten (ohne zu sterben ). Der einzige Killer, der dann in dieser genialen Stadt auf mich wartete, war eine noch gut gefüllte Restekiste dieser ER und schwupps, wurde sie in meinen Bestand assimiliert
Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich ca. 2019 rum eine entnommen und zur Probe geraucht. Damals machten sich noch einige kompositorische Dissonanzen bemerkbar, so das sie wieder ins Reifelager ging.
Nun aber, mehr oder weniger 10 Jahre nach der Produktion, war wieder eine fällig und was soll ich sagen, es waren fast 2,5 Stunden purer Zigarrenhimmel mit einer knackigen Evolution, die ihresgleichen sucht.
Im Detail:
Zu Beginn nach williger Flammannahme brauchte sie, formatbedingt, einige Züge um auf Temperatur zu kommen. Dann ging es los: Feinstes schottisches Shortbread, die abgelöffelte Crema eines sanften Cappuccinos, Milchschoki mit hochwertigem Kakao, helle ungeröstete Nüsse (Para-, Cashew-, Erdnuss) und ein leicht getoastetes Weißbrot machten das erste Drittel zu einem wunderbaren Einstieg.
Im zweiten Drittel zogen alle diese Aromen mittelkräftig an und vermischten sich mit der mandeligen Mineralität, die gerne bei gut komponierten Bolivars im Alter auftritt. Auch der Toaster für die Röstaromen wurde eine Stufe höher gestellt und hatte ich ihr am Anfang nur ein Wasser zur Seite gestellt, begann sie nun mit meiner Wahl eines 31 Jahre alten Bunnahabhain hervorragend zu harmonieren.
Nachdem gute 100 Minuten vergangen waren und sich 8cl feinsten schottischen Lebenswassers meiner Leber und Seele bemächtigt hatten, wurde ich nochmal kräftigst wachgerüttelt.
Das letzte Drittel war das, was erfahrene Cuba-Raucher selig grinsend ins Coma fallen lässt und durch keinen anderen Tabak in diesem Universum reproduziert werden kann. Das Shortbread war verschwunden, der Kaffee war der feinste Espresso geworden, den man sich vorstellen kann, versehen mit einem perfekten Milchschaumtopping. Stellenweise auch ein optionaler Kakao aus bestem Rohmaterial, dann die Nüsse, NÜSSE sage ich, ganze Wagenladungen davon, durchzogen von leichten Marzipan und Nougatschlieren, immer begleitet von einer leicht präsenten Mineralität. Und obwohl sie immer präsent waren, zogen sie dann für die letzten 30-40 Minuten noch einmal an und erreichten unbeschreibbar kräftige Ausmaße, die RÖSTAROMEN. Hier fehlt mir tatsächlich eine passende Assoziation, kurz dachte ich an Pizzateig, die Stellen, die fast schwarz sind, dann wieder an leicht angebrannten Kuchenteig, aber irgendwie fasst es das nicht
Selten habe ich so etwas feines rauchen dürfen und obwohl mir die Aromatik von alten Bolis bekannt ist (GM, Inmensas, CE, etc), habe ich sie in dieser Intensität noch nie serviert bekommen.
Ich bin geflasht und küre hiermit die Poderosos zu meinem Smoke des Jahres 2023 und freue mich schon auf die Nächste aus der Kiste. Hier wird es sich zeigen, ob dies ein Ausrutscher nach oben, oder der Standard dieses Stumpens ist. Allen, die hiervon eingelagert haben , möchte ich ans Herz legen, jetzt zu probieren. Sie können nicht mehr besser werden.
Beides möchte ich hiermit nachliefern.
Anno 2015 war ich mit meiner Frau auf einem Kurztrip durch Belgien und dazu gehörte natürlich auch, das wir Brügge sehen wollten (ohne zu sterben ). Der einzige Killer, der dann in dieser genialen Stadt auf mich wartete, war eine noch gut gefüllte Restekiste dieser ER und schwupps, wurde sie in meinen Bestand assimiliert
Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich ca. 2019 rum eine entnommen und zur Probe geraucht. Damals machten sich noch einige kompositorische Dissonanzen bemerkbar, so das sie wieder ins Reifelager ging.
Nun aber, mehr oder weniger 10 Jahre nach der Produktion, war wieder eine fällig und was soll ich sagen, es waren fast 2,5 Stunden purer Zigarrenhimmel mit einer knackigen Evolution, die ihresgleichen sucht.
Im Detail:
Zu Beginn nach williger Flammannahme brauchte sie, formatbedingt, einige Züge um auf Temperatur zu kommen. Dann ging es los: Feinstes schottisches Shortbread, die abgelöffelte Crema eines sanften Cappuccinos, Milchschoki mit hochwertigem Kakao, helle ungeröstete Nüsse (Para-, Cashew-, Erdnuss) und ein leicht getoastetes Weißbrot machten das erste Drittel zu einem wunderbaren Einstieg.
Im zweiten Drittel zogen alle diese Aromen mittelkräftig an und vermischten sich mit der mandeligen Mineralität, die gerne bei gut komponierten Bolivars im Alter auftritt. Auch der Toaster für die Röstaromen wurde eine Stufe höher gestellt und hatte ich ihr am Anfang nur ein Wasser zur Seite gestellt, begann sie nun mit meiner Wahl eines 31 Jahre alten Bunnahabhain hervorragend zu harmonieren.
Nachdem gute 100 Minuten vergangen waren und sich 8cl feinsten schottischen Lebenswassers meiner Leber und Seele bemächtigt hatten, wurde ich nochmal kräftigst wachgerüttelt.
Das letzte Drittel war das, was erfahrene Cuba-Raucher selig grinsend ins Coma fallen lässt und durch keinen anderen Tabak in diesem Universum reproduziert werden kann. Das Shortbread war verschwunden, der Kaffee war der feinste Espresso geworden, den man sich vorstellen kann, versehen mit einem perfekten Milchschaumtopping. Stellenweise auch ein optionaler Kakao aus bestem Rohmaterial, dann die Nüsse, NÜSSE sage ich, ganze Wagenladungen davon, durchzogen von leichten Marzipan und Nougatschlieren, immer begleitet von einer leicht präsenten Mineralität. Und obwohl sie immer präsent waren, zogen sie dann für die letzten 30-40 Minuten noch einmal an und erreichten unbeschreibbar kräftige Ausmaße, die RÖSTAROMEN. Hier fehlt mir tatsächlich eine passende Assoziation, kurz dachte ich an Pizzateig, die Stellen, die fast schwarz sind, dann wieder an leicht angebrannten Kuchenteig, aber irgendwie fasst es das nicht
Selten habe ich so etwas feines rauchen dürfen und obwohl mir die Aromatik von alten Bolis bekannt ist (GM, Inmensas, CE, etc), habe ich sie in dieser Intensität noch nie serviert bekommen.
Ich bin geflasht und küre hiermit die Poderosos zu meinem Smoke des Jahres 2023 und freue mich schon auf die Nächste aus der Kiste. Hier wird es sich zeigen, ob dies ein Ausrutscher nach oben, oder der Standard dieses Stumpens ist. Allen, die hiervon eingelagert haben , möchte ich ans Herz legen, jetzt zu probieren. Sie können nicht mehr besser werden.
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)