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Neuinterpretation des Zugabeverbots im Tabakgesetz
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Neuinterpretation des Zugabeverbots im Tabakgesetz
#11
(21.02.2021, 13:46)Aschenbecher schrieb: Beipackverbot

Ich sehe das ganze, genau genommen, als Fehlinterpretation der Zollvorschriften.

Die Idee hinter dem Beipackverbot ist, dass dadurch Tabakpreise nicht durch 
Zugaben unterwandert werden sollen. Das ist für mich soweit noch nachvollziehbar.

Im Fall von Jars oder Sonderhumidoren trifft dieses jedoch nie zu, das Gegenteil
ist immer der Fall. Nehmen wir den roten Boli Belicosos Jar. Ohne den Topf, kosten
die Regulares rund die Hälfte als ohne den Topf. Der Sinn und Zweck der 
Zollvorschrift trifft hier demnach überhaupt nicht zu.

Bei Sonderhumidoren oder Formaten im Jar, welche es nur in diese Gebinden
zu erwerben gibt, trifft die Zollvorschrift auch nicht zu. Kein Marktpreis der
offiziell ja gar nicht separat erwerbbaren Zigarren kann damit unterwandert werden.

Auf den ersten Blick kein schlechter Gedanke. Allerdings greift der Gedanke nur bei den von Dir gebildeten Beispielen und auch dann nur, wenn der Jar mit seinem gesamten Inhalt an einen Kunden verkauft wird. Stelle Dir vor, der Händler verkauft aus einem 20er-Jar die ersten drei Zigarren einzeln und dann die restlichen Zigarren mitsamt des Jars an einen Kunden. In diesem Fall zahlt dieser Kunde 17/20 des KVP, erhält aber 20/20 des Jars - und schon hast Du für diese 17 Zigarren die Preisunterschreitung, die der Gesetzgeber unterbinden will.

Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber mit den Verbrauchsteuern wie der Tabaksteuer nicht nur rein fiskalische Zwecke verfolgt, sondern beispielsweise auch gesundheitsbezogene. Unter diesem Gesichtspunkt ist es ein Anliegen, über das bloße Produkt hinaus keine zusätzlichen Kaufanreize zuzulassen. Einen solchen Kaufanreiz schafft man aber, wenn man Zigarren in einen schicken Porzellantopf verpackt, der sich dann mit Gewinn weiterverkaufen lässt.
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#12
Wenn man es so interpretiert wie Du es beschreibst, stimme ich Dir zu.

Ich sehe das bezüglich des Zugabeverbotes grundsätzlich, in der Auslegung, anders. Kein Mensch wird
durch die Existenz von Jar´s oder Sonderhumidioren zum rauchen verführt worden sein. Diese "Sonderzigarren" sind
teurer als die normalen "Billigstumpen". Das schreckt eher vom Tabakkonsum ab und Kleinverkaufspreise werden damit
nicht unterwandert, fertig. Alles laufen lassen wie es war und gut. Am Ende stehen die Zigarren in den
Jar´s oder Sonderhumidoren beim Käufer der das haben möchte, egal wie man es vorher dreht und wendet.

Wie sieht es denn mit hochwertigen Zigarrenkisten, z.B. Behike oder den neuerdings schick lackierten Kisten
der Limitada´s aus?  Hier gibt es für die leeren Kisten ja einen gewissen Markt, wo sich diese "Verpackungen" verkaufen
lassen wenn sie leer sind. Gilt das bereits als "Zugabe" oder ist es noch eine reine Verpackung?

Der "neuen" Auslegung nach müssten diese Kisten und Zigarren auch schon separat verkauft werden oder?

Fakt ist, dass diese Leute, welche das Zugabeverbot bei Jar´s und Sonderhumidoren neu interpretiert haben
leider keine Ahnung von der Materie haben. Die sehen den gesamten Markt für Tabak. Von dem absoluten
Nischenmarkt (im Bezug auf den gesamten Tabakmarkt) der Sonderhumidore, Jar´s oder what so ever, haben
diese Leute noch nie etwas gehört und falls doch, ist absolut null Augenmaß vorhanden, denn dann wäre
erkannt worden, dass entsprechend bepreiste Jar´s etc. nicht mit dem Zugabeverbot kollidieren.

Ende vom Lied: Der Aficionado, welcher bock auf einen Topf oder Sonderhumidor hat, wird sich das Zeugs
eben im Ausland besorgen, fertig. Da läuft es bei jeder "Prohebition" drauf hinaus...
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#13
(22.02.2021, 10:43)Aschenbecher schrieb: Ende vom Lied: Der Aficionado, welcher bock auf einen Topf oder Sonderhumidor hat, wird sich das Zeugs
eben im Ausland besorgen, fertig. Da läuft es bei jeder "Prohebition" drauf hinaus...
Das ist eine Variante. Die andere geht einher mit der Diskussion um einheitliche neutrale Verpackungen für Zigarren. Wenn das so kommt, werden die Jars oder andere schöne Behältnisse sowieso als Accessoirs verkauft.

Mich tangiert das allerdings eher perifer weil ich nicht bereit bin ein paar hundert hart verdiente Euronen nur für ein Porzellangefäss auszugeben. Obwohl mir die Bolivar-Seifenschale schon sehr gut gefallen würde Twink
Schmauchende Grüsse
Klaus smoke1
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