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13.03.2021, 13:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2021, 13:08 von Aschenbecher.)
Als erstes erst einmal trainieren richtig zu rauchen, bzw. seinen bevorzugten Rauchstil heraus zu finden. Die Temperatur der Glut an der Zigarre auf einem optimalem Level zu halten. Den Rauch durch Mund und Nase gleiten zu lassen um möglichst viele Rezeptoren anzusteuern. Wenn ich den Rauch durch Mund und Nase gleichzeitig und wechselseitig ausgleiten lasse, schmecke ich am dreidimensionalsten. Das alles dauert seine Zeit und hört sich bestimmt einfacher an als wie es tatsächlich ist.
Die Assoziation mit Aromen, welche das Gehirn im Laufe des Lebens abgespeichert hat, erfolgt automatisch. Was sich im Laufe der Zeit (des Rauchens) ausbildet ist die Fähigkeit, einzelne Aromen aus der Melange an Aromen, welche eine Zigarre bietet, zu separieren, bzw. imaginäre Trennstriche zwischen den Aromen ziehen zu können. Das ist eine Sache des Trainings. Das ein Begleitgetränk immer möglichst neutral sein sollte sehe ich nicht so. Bei einem Vergleichstasting mag das zutreffen. Ein Getränk kann sehr wohl Aromen einer Zigarre hervorkitzeln aber auch zerstören. Kommt auf die Zigarre und das Getränk an. Wo man raucht spielt für mich auch eine große Rolle. Drinnen bei Windstille mit ausreichendem Zeitfenster schmecke ich tiefer in eine Zigarre hinein als wenn ich draußen rauche. Viel rauchen, bunt durch die Zigarrenwelt hindurch, trainiert wohl am meisten...
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Heino,
sehr hilfreicher Artikel - vielen Dank Beim Begleitgetränk kommt es für mich immer drauf an, will ich geniessen oder analysieren. Im letzteren Fall darf da nix beeinflussen. Ich hab das eher mit Wein trainiert, da gibt es den Spruch "mit Wasser einkaufen und mit Käser verkaufen". Passender Käse lässt den Wein immer schöner aussehen, also ideal zum geniessen, störend beim analysieren. Schokolade und Ei kleistern die Geschmackspapillen zu, gehen also gar nicht. Gibt sicher noch mehr solche "no-goes".
Analysieren geht für mich nur drinnen mit entsprechender Ruhe und Konzentration. Aktuell ist gerade Föhnwetter - wer wie ich darauf reagiert sollte keine feine Zigarre rauchen. Im kalten find ich Zigarren allgemein problematisch, sie schmecken jedenfalls komplett anders als an einem warmen Sommernachmittag auf der Terasse. Ich hab sogar "drinnen" und "draussen" Zigarren. Alles mit feineren Aromen rauche ich eher drinnen weil - wie Heino schreibt - draussen einfach zuviel ablenkendes "drumrum" ist.
Also jede Menge Einflüsse, dazu kommt auch noch die Streuung speziell bei den Cubanerinnen. Das macht das Leben mit ihnen einfach spannender als so manche Ehe
Schmauchende Grüsse
Klaus
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Ein sehr interessantes aber auch nicht ganz einfaches Thema.
Wichtig ist zunächst mal das „Neulinge“ den unterschied zwischen Geschmack und Aroma kennen. Erst dann wissen sie, welche sensorisch im Körper wofür verantwortlich ist.
Das Herausschmecken der einzelnen Aromen - da beginnt das Übel schon, Aromen kann man nicht schmecken. Dennoch liest man das in vielen Artikel oder Zeitschriften immer wieder. Ich nenne es gerne herausfinden der Aromen und Schmecken der Zigarre. Das herausfinden und das definieren von Aromen, ist echte Konzentrationsarbeit. Zu der Kunst Aromen zu definieren gehört viel Übung. Ich persönlich schaffe das nicht immer, manchmal iss der Kopf einfach lehr und ich kann es nicht definieren. Vielleicht weil ich auch zu unkonzentriert bin. Mal gelingt es mal nicht. Was ich jedoch weis ist, das ich entweder nichts dazu trinke oder ein stilles Wasser. Alles andere macht keinen Sinn.
In unserem Zigarren-Club (GCC-2007) haben wir vor Jahren, beim Entwurf unsers Club-Tastiong lange über die Punkte Geschmack und Aroma Philosophiert. Sollen wir einzelne Geschmäcker und Aromen im Tasting-Bogen zum ankreuzen vorgeben oder belassen wir es bei einer Bewertung schlecht bis gut?
Wir haben uns dann für die Bewertung schlecht bis gut entschieden. Was nicht bedeutet das jeder für sich selber, es individueller versucht die Aromen zu differenzieren.
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(14.03.2021, 18:47)Oliver schrieb: Ein sehr interessantes aber auch nicht ganz einfaches Thema.
Wichtig ist zunächst mal das „Neulinge“ den unterschied zwischen Geschmack und Aroma kennen. Erst dann wissen sie, welche sensorisch im Körper wofür verantwortlich ist.
Rudimentär ausgedrückt: Der Gaumen für den Geschmack, der Kehlkopf für die Stärke und die Nase für die Aromen.
Tabak ist Tabak, ist Tabak
Don Alejandro Robaina
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15.03.2021, 11:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2021, 13:33 von glenevil.)
Learning by doing ... und ganz wichtig eben auch der Austausch mit Gleichgesinnten; am besten Live oder ersatzweise eben auch in geschriebener Form.
In der Struktur selber kann man dann von einfach nachvollziehbaren Geschmacksrichtungen oder sensorisch erfassbaren Grundlagen später dann sich etwas "feingeistiger" entwickeln. Heißt: Trocken holzig oder süffig cremig bekommt man schneller hin wie trocken holzig & mineralisch oder süffig cremiger Milchkaffee. Röstaromen sind eigentlich auch leicht zu identifizieren, dann kommt noch Schoki (Differenzierung später) und bei NC natürlich Pfeffer. Wenn du dann noch kubanische Erde assoziieren kannst, ohne je davon probiert zu haben hast du den Anfang geschafft . Hierbei hat mir am Anfang meiner Rauchkarriere Flor de Copan weitergeholfen, denn dort hatte ich die erste Assoziation von feuchter moosiger Walderde (mit ein paar Pilzen drin ) ... da ich gleich danach eine Partagas hatte, war die sensorische Brücke geschlagen und es fiel mir leicht, diesen Part zu identifizieren.
Was mir bei der ganzen Sache jedoch wichtig ist, das ist der Spaß daran. Sowohl am schmecken, am austauschen und am fantasievollen fabulieren. Nichts schlimmer, als wenn jemand daraus eine trockene Wissenschaft macht und auch noch oberlehrerhaft und missionierend rüber kommt ... fand auch immer den "kleinen Herzog" grenzwertig, auch wenn das ein andere Thema ist ...
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Herzlichen Dank für die tollen und vor allem umfangreichen Antworten - sehr hilfreich und interessant!
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(15.03.2021, 10:14)chevere schrieb: (14.03.2021, 18:47)Oliver schrieb: Ein sehr interessantes aber auch nicht ganz einfaches Thema.
Wichtig ist zunächst mal das „Neulinge“ den unterschied zwischen Geschmack und Aroma kennen. Erst dann wissen sie, welche sensorisch im Körper wofür verantwortlich ist.
Rudimentär ausgedrückt: Der Gaumen für den Geschmack, der Kehlkopf für die Stärke und die Nase für die Aromen.
Da bin ich fast bei dir
Geschmack eher über die Zunge, dort spürt man die typischen fünf Geschmacksrichtungen.
Wo ich die stärke einer Zigarre feststelle, das finde ich ist nicht so einfach zu definieren. Kehlkopf kann sein, vielleicht auch Mundschleimhäute ist schwierig zu sagen. Es sei denn es ist so offensichtlich das der Puls proportional zum Blutdruck steigen weil die Zigarre so stark ist das sie dein Hirn auf Werkseinstellung zurück setzt.
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(16.03.2021, 11:26)Oliver schrieb: (15.03.2021, 10:14)chevere schrieb: (14.03.2021, 18:47)Oliver schrieb: Ein sehr interessantes aber auch nicht ganz einfaches Thema.
Wichtig ist zunächst mal das „Neulinge“ den unterschied zwischen Geschmack und Aroma kennen. Erst dann wissen sie, welche sensorisch im Körper wofür verantwortlich ist.
Rudimentär ausgedrückt: Der Gaumen für den Geschmack, der Kehlkopf für die Stärke und die Nase für die Aromen.
Da bin ich fast bei dir
Geschmack eher über die Zunge, dort spürt man die typischen fünf Geschmacksrichtungen.
Wo ich die stärke einer Zigarre feststelle, das finde ich ist nicht so einfach zu definieren. Kehlkopf kann sein, vielleicht auch Mundschleimhäute ist schwierig zu sagen. Es sei denn es ist so offensichtlich das der Puls proportional zum Blutdruck steigen weil die Zigarre so stark ist das sie dein Hirn auf Werkseinstellung zurück setzt.
Rudimentär (unvollständig, unvollkommen, nur in Ansätzen [vorhanden], unzureichend) gesehen, Kehlkopf ...
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