08.09.2020, 11:32
(07.09.2020, 17:35)OldscHool77 schrieb: @glenevil hat ja mit einem tollen Verkostungspost vorgelegt; da ich von der Lancero wirklich begeistert bin, tippe ich meine Notizen zu dieser Zigarre auch mal ab - es sind natürlich subjektive Wahrnehmungs-Eindrücke, die ganz andere sein mögen als eure. Ich habe den Smoke als äußerst vielschichtig und abwechslungsreich empfunden. Großartiger Stumpen - kann mir nicht vorstellen, dass da für nur 8,70 die Butter ans Brot verdient ist. Besten Dank auch von mir an @Egbert & Familie für die sehr erfolgreiche Mühe!
1/3 - 1. Zug pfeffrig, dann gleich dunkle Süße & kernige Röstaromen. Gleich ganz gut kräftig. 1. Assoziation: Tatuaje. Dann kommt der Charakter der verwendeten Tabake sehr schön raus: dominikanische Süße & Opulenz + Corojo-Würze. Dunkles Holz, Weihrauch, Melasse; erst ganz leicht fruchtiger Touch wird rasch deutlicher, dann markant - Dörrobst (Aprikosen, Rosinen). Verblüffend deutliche Ashton "Symmetry"-, ja sogar AF "OpusX"-Parallelen (weniger Zitrus, mehr Trockenfruchtsüße - Olor). Schmelz, Kaffee, Harz vom Deckblatt. - Wird cremiger, leicht nussig. Schon hier eher stark. Vielschichtig, duftig, intensiv süß, trotzdem 'herzhaft'.
2/3 - Gewürznoten mischen sich in die Obstsüße. Sanftere Noten; ölig (schwarze Oliven). Üppiger, dichter Rauch. Gleichbleibend kräftig. Mehr Umami. Fruchtnoten bleiben als Herznote; weiter auch permanent Weihrauch. Komplex. Haftender Nachgeschmack. Ab Mitte würziger, noch ein bisschen stärker. Wuchtige Ligero-Aromen. Fettige Nüsse; Muskat. Grundaromatik konstant, Abwechslung im Detail. Immer mächtiger. Mehr Holztöne à la Don Pepín "Blue Label". Auch prickelnd-zimtig; ein Hauch Sandelholz.
2/3 - Mehr Kaffee- & Röstaromen, ein wenig Kakao am Gaumen; weiter fruchtig-süß. Aromatik 'dunkler' & minimal herber (Bitterschokolade). Immer mehr Würze & Liger-Power. Gewürztöne prägnanter, auch eine Spur Lakritze. Obstgeschmack nun dezenter. Abbrand jetzt sehr langsam, Raucheigenschaften durchgehend top. Immer öliger & intensiver, bleibt aber duftig-elegant. Dann nussiger. Retronasal leicht pfeffrig. Wieder mehr Süße - bleibt spannend. Gehaltvolle Schinken-/Räuchernoten (Dörrpflaumen mit Speck ). Auch mehr Weihrauch. Zum Finish hin etwas Leder. Am Ende überwiegen Würze & Oliven. Bis zum Schluss noch etwas Süße. Rauchdauer gut 110 Min.
Chapeau!!
Das ist doch mal eine Ansage
Tabak ist Tabak, ist Tabak
Don Alejandro Robaina
Don Alejandro Robaina