23.02.2019, 15:50
Alec Bradley Medalist - Robusto
Die meisten Zigarren von Alec Bradley hatte ich bisher immer als etwas kantiger, etwas kräftiger auf dem Schirm - daher war ich zunächst verwundert, als zur Messe 2018 die Medalist vorgestellt wurde. Zwar handelt es sich um einen Blend aus Honduras, aber dennoch: für mich eher unerwartet mild und sanft im Vergleich zu dem, was sonst aus dieser Schmiede kommt. Meine Neugierde war geweckt und nachdem ich die Zigarre dann erstmalig probiert hatte, war ich mir sicher: Nun hat auch AB eine "Frühstückszigarre" im Programm, also so eine, die man gut auch auf leeren Magen rauchen kann, ohne sich zu große Gedanken machen zu müssen.
Die Robusto (5x52) besticht durch ihre helles Connecticut-Deckblatt und einen Zigarrenring, der - wie so oft bei dieser Schmiede - ein kleines Kunstwerk ist. Deckblatt und Umblatt stammen aus Honduras, die Einlage setzt sich aus Tabaken aus Honduras und Nicaragua zusammen. Das gute Stück liegt gut zwischen den Fingern, ich merke mittlerweile wie ich Ringmaße über 50 mag. Über die Verarbeitung weiß ich nichts Schlechtes zu berichten, das Deckblatt hat eine seidige Textur.
Die Medalist nimmt das Feuer gut an, ein Nachzünden ist bei normalem Rauchverhalten nicht nötig. Der Abbrand ist auffällig gleichmäßig, kleinere Ausreißer korrigieren sich im Verlauf der Zigarre von alleine.
Ein Blick auf die Aromen: Einerseits fällt das relativ hohe Rauchvolumen dieser Zigarre auf, andererseits hat der Rauch eine markante Cremigkeit. Dominant sind Noten von Holz und leichter Frucht, gepaart mit Süße. Manchmal sticht ein Hauch von Milchschokolade hervor. Seit dem Erscheinen habe ich diese Zigarre lieben gelernt und gerade mit Erschrecken festgestellt, dass ich meine letzte geraucht habe...