Das ist ja ein ziemlich lieblos dahingeklatschter Thread zu diesem Nobelstumpen, den will ich mal ein wenig aufhübschen .
Format: Petit Piramides, RM 50x130mm
Markteinführung: 2010
Output: 10.000 Jars à 25 Zigarren
Travel Retail Exclusive
Ausgabepreis: 382,50 Euro pro Jar und 15,30 je Stick
Mein Jar ist aus 2013, meines Wissens aus der letzten Charge. Habe vor 3 Jahren angefangen, den Inhalt zu dezimieren und nach dem aktuellen Smoke noch 20 der kubanischen Nobelzäpfchen in Petto.
Zum Aromenprofil:
Wie will alle wissen ist ja grade bei kubanischen Zigarren das einzig Beständige die Veränderung, bzw. die Unwägbarkeit. So muss auch hier gesagt werden, das die P1 eher nicht als klassischer Vertreter des Partagas-Aromenprofils daher kommt, wobei das bei lange gereiften Zigarren eh immer so ein Thema ist ...
Ich gebe euch mal ein paar Eindrücke meiner diesjährigen Qualitätsprüfung:
Das erste Drittel startet sofort mit einer prägnanten Mischung aus gewürzter Erde, Süßholz und Karamell, einer fetten Schippe alten Leders, ein wenig Schoki und auf der trockenen Seite Kaffee und heuige Noten. Das gesamte Profil ist perfekt ausbalanciert zwischen trocken und Crema.
Im zweiten Drittel verfestigt sich das hölzerne Baugerüst, die oben genannten Aromen werden prägnanter und erbauen den Rest dieses kleinen kubanischen Turmes. Spontan kommt mir die Assoziation eines Fachwerkhauses, welches seine Wirkung auch durch Klinker, Fugarbeiten, Schnitzereien und ein Reetdach erzielt, jedoch ohne das Holzgerüst nicht stabil stehen würde. Der Kaffee wird nun zu einem kräftigen Cappuccino und Erde/Leder werden immer fetter, bleiben jedoch durch die holzig-heuigen Noten immer gebändigt. Zum Ende des zweiten Drittels blitzen dann erstmals die für mich typischen Partagas-Aromen auf, cremig-nussige Süße, die an Erdnüsse bzw. eine gute Erdnussbutter erinnert … es bleibt jedoch bei diesem Irrlicht, eine Intensivierung oder Stabilisierung dieser Aromenschiene findet nicht statt.
Im letzten Drittel ergibt sich keine wesentliche Änderung, die Harmonie bleibt bestehen, der Stick bleibt auf konstantem Medium-Niveau, zum Cappu kommt ev. noch ein Espresso hinzu und der Ober läuft mit getoastetem Brot an mir vorbei …
Fazit: Sehr sehr ausgewogen, kann mir nicht vorstellen, das sich hier noch etwas tut, werde die jährliche Schlagzahl wohl erhöhen
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)