Balmoral Anejo XO Oscuro Rothschild Masivo

Nachdem mir die Anejo XO gefallen hatte, wollte ich mal die Oscuro probieren - heute war es soweit.

Die Verarbeitung wirkt tadellos, die Anschnittsfläche sieht schön gleichmäßig aus.
Der Kaltzug ist lecker, aber sowohl süß als auch würzig. Ob das eine gute Kombination wird?

Der Abbrand ist gerade, der Zugwiderstand leicht, das Volumen im ersten Drittel jedoch dünn, wird danach aber reichlich.
Geschmacklich finde ich das erste Drittel erst langweilig, dann wird sie plötzlich mineralisch, fängt sich dann wieder und geht in Richtung Tee...?

Ab dem zweiten Drittel schmeckt sie ein wenig holzig, etwas erdig, nussig (frische Haselnuss), nach Vollmilch-Schokolade, leicht pfeffrig aber angenehm.

Zum letzten Drittel hin wandelt sich der Pfeffer in Pfefferminz; und einen Zug lang schmeckt sie mir tatsächlich nach Pfefferminzschokolade. Die restliche Zeit habe ich das Gefühl, dass etwas fehlt und die frischen, subtilen Aromen um den Vordergrund streiten.

Gen Ende kommen leicht herbe Kräuteraromen nach vorne.
Das macht es noch einmal kurz interessant.

Ich vermisse dunkle Schokoladen- und Röstaromen.
Das Mundgefühl könnte auch cremiger sein.
Für den Preis ist sie mir zu unstimmig.

Fazit: Vielleicht eine gute Begleiterin zu einem passenden Getränk, dafür wäre sie mir aber zu teuer. Für den alleinigen Genuss sagte sie mir nicht so zu.