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Endlich mal Zeit und Lust gefunden auf Entdeckungsreise zu gehen.
Ein zuvorkommender Forumsbuddy hat mir einen Orkney Distillery 2007/2022 Sherrycask-Finish mit 60,6% an die Seite gestellt.
In der Nase anfangs sehr schüchtern! Ein frische Brise weht. Wie sagt man!? Maritim. Das trifft’s.
Ein wenig Vanille, Zitrusfrüchte und sowas wie… Genau! Schnupftabak. Wie hieß noch gleich das Zeug, was wir uns als Teenies geholt haben, um cool zu sein? Alpenbrise oder so. Sowas habe ich hier!
In der Ferne ganz dezent was Dreckiges, was man als Rauch oder eben als ein ausgelutschtes Sherryfass identifizieren könnte.
Ui. Auf der Zunge sehr selbstbewusst! Die 60 Umdrehungen sind schön eingebunden. Ich habe viel Würze, ein wenig Salz, Lakritz, Orangenschale und im Abgang Zitrone und ein wenig Rauch. Ein langer Abgang mit Vanille und Zitrone.
Mit ein paar Tropfen Wasser wird er auf einmal fruchtig, süß und… Halt! Was ist das!? Jetzt habe ich tatsächlich auch das Sherryfass mit saftigen Rosinen und ein wenig Kirschen. Tolle Transformation!
Ein schöner Dram, der nicht überfordert aber trotzdem liefert. Blind wäre ich nie auf die Brennerei mit den Initialen HP gekommen, jedoch das Alter kann man nachvollziehen.
Danke an den Spender! Hat Spaß gemacht!
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Es ist mal wieder Zeit für eine Reise in die Vergangenheit, wo Whisky noch kein Modeobjekt war.
Glen Garioch, Duncan Taylor, 1988/2004, 57,1 %
Was für eine fette Nase! Blumig, saftige tropische Früchte, süß und verlockend. Eine Spur von Sherry? Ja. gut verpackt im Gesamtpaket. Könnte ein Refill-Fass sein.
Auf der Zunge ein kräftiger (nicht alkoholischer) Antritt. Pfeffer, Ahoi-Brause, prickelnd fruchtig und dann aber wieder mit Zitrusspritzern als Gegenfeuer. Nach hinten raus Grapefruit.
Der Abgang ist mittellang. Ein Dram mit hohem Wiedererkennungswert!
Wasser kann der Gute m.E. nicht so gut. Muss man trotzdem mal ausprobieren.
Ein Dram, der mir persönlich gut gemundet und überrascht hat. Auf GG wäre ich sicher nicht gekommen.
Danke an den Spender aus dem Heideland!
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(28.01.2023, 22:18)gelsentrooper schrieb: Es ist mal wieder Zeit für eine Reise in die Vergangenheit, wo Whisky noch kein Modeobjekt war.
Wohl wahr und fein beobachtet, Markus. Freut mich, das er dir gefallen hat. Aus dem Jahr 1988 habe ich noch einige GG-Vintages rumstehen
Was ab 2002 aus der Sammlung von Abe Rosenberg von DT auf den Markt geschmissen wurde, war aus heutiger Sicht der blanke Wahnsinn und ich bin froh, damals einiges investiert zu haben
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Gestern habe ich mit nem Kumpel hart am Glas gearbeitet. Ein kurzer Arbeitsnachweis hier in Bildern…
Achso. War lecker!
Bei dem SMWS handelt es sich um einen 15y Miltonduff, einen 18y Glen Garioch und einen 18y Glen Grant. Alle aus dem Bourbonfass.
Danach gab es die Rauchabteilung mit einem Octomore 10 aud dem Rotweinfass und zwei Port Charlotten jeweils aus nem Bourbon- und nem Madeira-Fass. Alle 3 Raucher waren sensationell!
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Ui, ein ordentliches Pensum habt ihr euch da angetan - vielen Dank für's Teilhaben lassen (zumindest optisch). Die Octomore sind schon was spezielles, muss ich doch mal wieder nach einer Flasche ausschau halten ...
Schmauchende Grüsse
Klaus
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Hier kommt der erste Sample-Kill aus dem Care-Paket eines lieben Forumsbuddys.
Bin ja bei Malt eher Purist, nehme mir aber immer vor, offen an exotische Drams heranzuziehen. So wie diesen Linkwood aus dem Sauterness Fass.
Die Nase zeigt bereits auf, wo die Reise hingeht. Citrus, Grasigkeit ein wenig Vanille, grüne Äpfel und Sweetness, aber nicht überfordernd. Blind verkostet hätte ich auf Lowlands getippt. Am Gaumen dann mit alkoholischer Schärfe im Prinzip das gleiche, jedoch auch mit gesüßten vergorenen Trauben, aber wie gesagt, passt. Schöner und recht einfach strukturierter Sommerwhisky, ohne viel Tiefe mit kurzem Abgang, aber bei dem Alter zu erwarten. Leider auch recht viel Holz, wohl European oak? Ah ja First Fill! Mit einem Spritzer Wasser gefälliger, runder, die Holzigkeit verschwindet, Vanille und ein wenig Cocos nehmen zu, definitiv ein aktives Fass!
Bin wieder in meinen Linkwood Erfahrungen bestätigt worden. Der Output dieser Destille beginnt erst ab 15+ spannend zu werden, oder eben im Sherryfass. Imho auch keine Smokebegleitung, da die Aromen zu fragile sind.
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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23.08.2023, 20:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2023, 20:27 von glenevil.)
Hier meldet sich wieder der Exilschotte, diesmal mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Der Benrinnes ist so ein fettes und komplexes Destillats, wie ich es liebe. In der Nase eine ausgewogene Attacke von Kräutern und Waldhonig, frisch gebackenes Shortbread und unterschwellig heller Obstsalat. Dann am Gaumen smoother Alc mit einer genialen Mischung aus feinster Bourbon Vanille, leichten Gartenkräutern und APRIKOSE. Mit Wasser verliert er leider die Frucht und wird zu einem destlilierten Pasteis de Nata, auch sehr lecker. Muß unbedingt mal schauen, ob ich davon noch ne Buddel auftun kann.
Danke, mein Freund!
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“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Danke für die geilen Tastings! Ich werde mal nach Nachschub kramen!
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(23.08.2023, 20:30)gelsentrooper schrieb: Danke für die geilen Tastings! Ich werde mal nach Nachschub kramen!
Stress mich nicht, Markus ... egal,
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Heute lege ich gleich 2 Sample-Kills der letzten Tage nach.
Nr. 1 ist eine Edradour Originalabfüllung in CS aus dem Marsala Fass.
Nase: F.u.c.k. wasndasn? Hat da jemand einen Rumtopf in einem alten LKW-Reifen angesetzt und dann in der Sonne vergessen? Vergorene Früchte und Soja-Soße? Bitterness und Sweetness? Hustensaft?
Taste: Double F... , Bitter, Walnussschale, Grapefruitschale, unterlegt mit einer traubig klebrigen Süße wie griechischer Wein (und ich spür die Sehnsucht wieder ...) Hansa-Plast und Hoisin-Soße ohne die Schärfe.
Das ist hate it or love it Malt, ich enthalte mich weiterer Kommentare
Nr. 2 ist ein Allt-a-Bhainne in CS aus einem PX Sherryfass.
Nase: Codein-H'saft, geht aber schnell weg, dann feinste dunkle Schokolade, Nusskompott, Kirsche, Rosinen, etcetc. Der komplette perfekte Sherry-Whiskykosmos wabert durch meine Nasenhaare direkt ins sensorische Epizentrum und erschüttert mich.
Taste: Im wesentlichen das Gleiche, nur einige % too much. Taste mich mit Wasser langsam vor und erreiche bei 20 Tropfen aus der Pipette auf 2cl das perfekte Maß. Hier noch immer schöner Antritt am Gaumen aber ohne die Schärfe, die Schoki ist ein wenig heller geworden aber sonst das gleiche wie oben. Lekkerstoff!
Fazit: AaB mausert sich zu einer Empfehlung für Sherryfasslagerung, hier hat alles gepasst
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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