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24.09.2022, 13:56
Gibt es hier vielleicht auch Sample-Sammler oder zumindest Member die sich gelegentlich Proben besorgen oder tauschen? Ich selber habe nach meinem letzten Umzug das Meiste meiner Miniaturen gekillt und habe nur noch einige edle Teile liegen, die aber diesen Winter auch so langsam vernichtet werden sollen. Nach einer kleinen Diskussion über eine besondere Whiskyspielart hatte mich im Frühjahr ein sehr geschätzter Communist mit einem Schwung Samples versorgt, worüber ich sehr dankbar bin. Nun ist die Zeit gekommen, wo ich mich ans Öffnen und Trinken der Teile wage und möchte dies nicht unbeachtet lassen.
Frei nach dem Motto " I drink and I know things" mache ich mich nun über den allerersten Rye meines Lebens her und bevor ich mich dazu auslasse, hoffe ich auf die ein oder andere Mitbeteiligung in diesem Faden.
Mitcher`s Rye Single Barrel mit 42,4 % alc.
Nose:
Typischer Geruch amerikanischer Weißeiche, frisch-holzig wie junges frisch geschlagenes Holz, Anklänge von Klebstoff und Cocos und im weiteren Verlauf getreidige Noten, Vanille und ein schwer zu definierendes Fruchtbouquet. Erinnert irgendwie an einen guten schottischen Grain.
Taste: Leichte Säure, Klebstoff und kräftiges, perfektes Alkohollevel. Leicht adstringierend und zum Glück nicht so eine Süße wie ein Bourbon. Vanille, Cocos und eine Mischung aus Shortbread und Haferkeksen, leicht unterlegt von malzig-bierigen Getreidenoten. Im weiteren Verlauf tritt der Klebstoff völlig in den Hintergrund und macht Platz für eine Mischung aus dunklen und hellen Früchten, so in Richtung Waldfrucht-Mango ... hmmm 
Ertappe mich dabei, das Sample innerhalb kürzester Zeit mit Genuss getrunken zu haben und setze hiermit eine Flasche Mitchers Rye auf meine Einkaufsliste
Nochmals Danke und cheers my friend
To be continued ....
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Danke fürs grandiose Tasting, Uwe! Wie ich finde, sehr zutreffend beschrieben!
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Kommen wir heute zum Bunnahabhain 12yo OA in CS mit 55,1%.
Ich liebe ja die reguläre, reduzierte Version dieses Tropfens, daher kam mir diese Version als Vergleich mal ganz recht
Der Rüsseltest sagt gleich "Bunna", mit leicht salzig-maritimen Noten unterlegte Sherrylagerungen kann derzeit kaum einer besser als Bunnahabhain. Leder, Mon Cheri, dunkle Nüsse, Holz spürbar, verbrannter Zucker, leicht metallische Noten, spannend!
Am Gaumen erstaunlich smooth mit wunderbar kräftig-runden Sherry Noten. Dunkle Schoki und Kirsch-Waldfruchtkompott auf der Eichenholzplanke. Ledrige Cremigkeit mit einer Mischung kristalliner Süße und Salzigkeit. Auch hier wieder leicht angebrannt. Schöne Struktur, Wasserzugabe nicht erforderlich. Abgang mittellang mit Walnuss am Gaumen.
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“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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Einmal mehr sehr treffend beschrieben. Unser Trinksportclub hat mehrmals wahrgenommen, dass die - von dir beschriebene - Salzigkeit mit Zugabe von Wasser noch wesentlich prägnanter war. Sehr schöne Abfüllung!
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(24.09.2022, 13:56)glenevil schrieb: Gibt es hier vielleicht auch Sample-Sammler oder zumindest Member die sich gelegentlich Proben besorgen oder tauschen?
Ich bin gerade dabei Whisky kennen zu lernen
Und bin über jede Sample Bezugsquelle dankbar
Selbst werde ich in den nächsten Wochen mal anfangen meine ersten nach der Reihe zu killen
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Hallo,
in den einschlägigen Foren kann man günstig Samples bekommen (Whisky.de / fasstark.de etc) oder halt zum Beispiel bei https://www.simple-sample.de.
BG
Sascha
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Schaue mal hier auf dem Marktplatz. Dort habe ich meine derzeit offenen Flaschen, aus denen es Samples gibt. Müsste die Liste allerdings mal wieder aktualisieren
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(14.10.2022, 09:35)gelsentrooper schrieb: Schaue mal hier auf dem Marktplatz. Dort habe ich meine derzeit offenen Flaschen, aus denen es Samples gibt. Müsste die Liste allerdings mal wieder aktualisieren
@ sleeper7 hat erst 47 Beiträge, am besten per PN....
VG Mäx
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20.10.2022, 15:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.10.2022, 14:55 von glenevil.)
Heute einen Tomatin von ANHA in CS, sowie ich gehört habe, aus einem Fassanteil
Werde mich daher zurück halten, da hier sicher schon einige Leute ihre Meinung abgegeben haben.
Nose: Alkoholisch stechend, frisch, prickelnd. Eindeutig auf der grünen Seite. Apfel, Citrus, frisch geschnittenes Gras, holzig vanillige Struktur, kann seine Lagerung nicht verleugnen.
Taste: Kräftiges, öliges Destillats, Alc präsent. Wiederum grüne Struktur, aber mit Anklängen von Südfrüchten im Hintergrund. Daher Wasserzugabe. Bei ca. 5-10 Tropfen auf 1cl öffnet sich der Whisky wunderbar und offenbart die angekündigten Südfrüchte: Ananas, Mango, Banane sowie diverse Citrusaromen. Zusammen mit den grünen Noten und der leicht prickelnden Struktur ergibt sich eine weinige Assoziation, so in Richtung Chardonnay.
Fazit: Lecker, Sommerdram, feine Struktur, imho nur zu leichten Stumpen zu empfehlen.
Hatte ich was von Zurückhaltung gesagt...
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)
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So, auf die schnelle noch das letzte Sample aus dem Revier
Wilderness Trail Rye Single Barrel mit 51,5 %.
Alkoholisch stechend in der Nase, Eiche, Klebstoff ... nach 5 Minuten auch Cocos, Kräuter und prickelnd bierige Noten.
Am Gaumen auch recht scharf, reichhaltiges saures Bier auf der Holzplatte, kräftiger Kräuterhonig, Lakritz und leider auch Plastik und Maschinenöl, Orangenschalenabrieb und natürlich Schwarzbrot.
Fazit. Nicht so ganz meins, aromatisch unharmonisch und beißend, zu viele off-notes, ev. unsauberer middle-cut?
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