Da liegt sie in ihrer ganzen Pracht vor mir und kommt mit einem RM von 50 und einer beachtlichen Länge von 9 inch, also knapp 23 cm daher und macht mit ihrem Kamerun-Deckblatt in feinstem Colorado richtig Eindruck.
Ihr derzeitiger Preis liegt bei satten 3480 Cent, was natürlich neben dem Namen gewaltig die Erwartungshaltung schürt.
Haptik und Verarbeitung sind auf dem ersten Blick ohne Fehl und Tadel. Haben wir einen Blender vor uns oder kann das Meisterstück was? Wir werden sehen ....
Im Kaltduft und -Zug bietet sie feinste Lebkuchenaromen, Waldblütenhonig und eine zuckrige Würze, die sich schwer beschreiben lässt, das ist schonmal vielversprechend.
Dank der phimotischen Verengung am Fuß des Meisterstücks ist die Flammannahme ein Klacks und bald schon steht dem ersten Zug nichts mehr im Wege.
Tja, und dann geht es los, die ersten 2-3 cm sind von einer derartigen Süße geprägt, das man denkt, man rauche eine Pfeife Rohrzucker. Ganz ehrlich, wenn mir jemand das Teil mit verbundenen Augen zwischen die Lippen geschoben hätte, hätte ich Stein und Bein geschworen, eine aromatisierte Zigarre zu rauchen. Da das nix für mich ist, war ich froh, als die Süße in den Hintergrund trat und sich in eine dezentere Fruchtsüße verwandelte. Wer die Süße von Kamerun-Deckblättern kennt, dem ist klar, woher dieser Effekt kam. Dank der Verengung am Kopf raucht man tatsächlich im Verhältnis zur Einlage anfangs viel Deckblatt ... okay, insofern hatte dies zumindest für mich einen Lerneffekt.... auf den ich aber hätte verzichten können
Wie verläuft Area 1 denn im weiteren? Neben der beschrieben Fruchtsüße sind im sehr kühlen Rauch nur recht "dünne" Aromen zu entdecken, so wie man es von einer leichten DomRep her kennt. Ein wenig Holz, ein wenig Creme, ein Schuss dünner Kakao und ein Hauch Cashew.
In Area 2 verdichten sich die Aromen ein wenig und die Stärke schrammt nun nur noch knapp an Medium vorbei. Die Fruchtsüße wird malziger, der Kakao fetter und neben den Cashews tauchen Erdnüsse auf ... hmm der Stick könnte fast rauchbares Studentenfutter sein
Area 3 erreicht dann doch noch die Mediumgrenze, die Süße bekommt einen leichten Touch von Kirsche und Zimt, es tritt ein wenig helle Schokolade zu dem Kakao hinzu und der trockene Anteil erinnert mich an Cracker ... ev. noch leichte Toastnoten, das war es aber schon.
Fazit: Für Leute, die gerne leicht und DomRep rauchen sicher was Feines. Mir ist der Stick zu leicht und zu filigran, eigentlich sogar zu langweilig ... Jede Form von Spirituose würde ihn zerstören, ich selber hatte nur Wasser dabei.
Persönliches Fazit: Ich komme mit AF nicht klar. Habe im Laufe der Jahre einige aus den Baselines geraucht und ich finde die oft zu süß und zu belanglos ... irgendwann wird es nochmal ne Opus X geben, aber dann ist auch Schluss mit AF
“It's a mix of Maui-Waui and Labrador” (Cheech Marin)