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Nach nunmehr ca. 2 Jahren seit dem Preisanstieg wird man aber konstatieren müssen, dass die Überlegungen von Habanos meiner Meinung nach nicht ganz aufgegangen zu sein scheinen (es sei denn es gibt einen Masterplan, der sich meiner Kenntnis entzieht). In absolut jedem Habanos Point den ich in den letzten Wochen besucht habe (sowohl in Deutschland als auch international) und in den Online Shops stapeln sich Cohibas, Trinidads und Linea 1935. Bis auf wenige Ausnahmen abgesehen, scheint hier doch die Schmerzgrenze der meisten Kunden erreicht zu sein. Mich würde wirklich interessieren, wie oft gerade die kleinen lokalen Händler eine Kiste Robustos oder Reyes an den Mann bringen. Auch Monte Dumas könnte ich bei mir in der Region kistenweise kaufen. Sogar eine 10er Kiste Siglo VI, für die man vor ein paar Jahren noch seine Großmutter verhökern musste, verstaubt einsam in einem Regal. Exklusivität ist ja schön und gut, aber wie exklusiv und "außergewöhnlich" oder "besonders" ist ein Produkt, dass ich jetzt an gefühlt jeder Straßenecke hinterhergeworfen bekomme? Aus meiner Sicht eher schädlich für das Image der jeweiligen Marken. Schließlich suggeriert dieses Bild doch eher, dass diese Zigarren ihren aufgerufenen Preis vielleicht gerade nicht wert sind. Naja, ich bin sehr gespannt wie sich das entwickelt und ob Habanos ihre Strategie noch einmal ändert.
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09.05.2024, 10:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.05.2024, 10:51 von schneemann27.)
Du musst das global betrachten. Die Rechnung geht (leider) extrem gut auf, denn der Markt regelt das folgendermaßen:
Bei uns werden in den Casas und Händlern 2-3 oder vielleicht 5 Cohiba Kisten rumliegen, falls doch mal ein Kunde vorbeischaut.
Nach Hong Kong usw. wird das Gros der teuren Ware kistenweise verkauft werden.
Dafür kaufen wir die früher weniger verkauften Marken ebenfalls zu teureren Preisen auf.
Und noch ärmere Regionen kaufen eben nur die Shorts und Guantanameras etc.
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Dass Habanos S.A. ihre Strategie ändern wird, wage ich zu bezweifeln.
Die Gewinnzahlen vom letzten Jahr sprechen eine andere Sprache, 545 Millionen Umsatz 2022 auf 721 Millionen im Jahr 2023. Ich weiss, Umsatz ist nicht Gewinn, diese Zahlen sprechen bei diesen Preisen dennoch für sich.
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Don Alejandro Robaina
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(09.05.2024, 10:49)schneemann27 schrieb: Du musst das global betrachten. Die Rechnung geht (leider) extrem gut auf, denn der Markt regelt das folgendermaßen:
Bei uns werden in den Casas und Händlern 2-3 oder vielleicht 5 Cohiba Kisten rumliegen, falls doch mal ein Kunde vorbeischaut.
Nach Hong Kong usw. wird das Gros der teuren Ware kistenweise verkauft werden.
Dafür kaufen wir die früher weniger verkauften Marken ebenfalls zu teureren Preisen auf.
Und noch ärmere Regionen kaufen eben nur die Shorts und Guantanameras etc.
Da magst du durchaus recht haben. Die Funktionsweise des asiatischen Markts ist für mich als Mitteleuropäer auch ein Buch mit sieben Siegeln. Trotzdem schädigt diese Herangehensweise für mich persönlich das Image der so genannten Premiummarken in Europa, wenn gerade diese nun zu Ladenhütern werden. Da passen für mich Realität und die Wunschvorstellung von Habanos S.A. nicht zusammen.
Aus meiner Sicht wäre es sinniger, die Ware den Bedürfnissen des jeweiligen Marktes anzupassen. Wenn Habanos S. A. feststellt, dass sich Cohiba/Trinidad nach der Preiserhöhung in Europa nicht oder im Vergleich zu vorher kaum noch verkaufen, man ihnen die Kisten in Asien jedoch aus den Händen reißt, und in Europa stattdessen nach Regulares der Standardmarken gelechzt wird, könnte es doch ratsam sein, das Gros der Premiumhabanos nach Asien und das Gros der übrigen Habanos nach Europa zu verfrachten. So ließe sich doch möglicherweise und ganz vereinfacht gesagt aus beiden Märkten das Beste herausholen und es entsteht im Hinblick auf die Premiumbrands in Europa nicht dieser falsche Eindruck des jederzeitigen Überangebots, der wiederum dazu führt, dass auch kaum jemand bereit ist, hier 75 € für eine "super exklusive" Robusto auf den Tisch zu legen, die überspitzt gesagt aktuell an jeder Ecke erworben werden kann. Fraglich wäre dann wiederum, ob sich die Preisanstiege bei den Regulares der Standardmarken noch rechtfertigen ließen, wenn diese wieder in ausreichender Stückzahl in den Läden vorhanden wären (natürlich auch alles unter der Prämisse, dass Kuba ressourcentechnisch und logistisch überhaupt in der Lage ist, die Nachfrage an egal welchen Zigarren überhaupt zu bedienen).
Will sagen, ich verstehe die ursprünglichen Beweggründe des Unternehmens. Aber ich kann nicht 100%ig nachvollziehen, dass das Potential auf den jeweiligen Märkten (die nunmal einfach unterschiedlich sind) nicht erkannt und ausgeschöpft wird.
Aber ja, im Ergebnis scheint die Rechnung in der Tat "irgendwie" aufzugehen, was man ja auch anerkennen muss.
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09.05.2024, 12:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.05.2024, 18:29 von Pedro.)
Persönlich finde ich auch, dass die Exklusivität dieser "Premium" Marken darunter leidet, dass sie relativ einfach zu bekommen sind und sich in vielen Läden stapeln.
Eine Kiste Quintero Londres Extra z. B. ist für mich mittlerweile "exklusiver" als das andere Zeug.
Habanos S.A. wird das im Grunde egal sein, solange Umsatz und Gewinn stimmen.
Soweit ich das richtig verstanden habe, stecken hinter Habanos S.A. jetzt ja Investoren.
Ich bin kein Finanzexperte, aber meine Vermutung ist, dass die Kuh jetzt solange gemolken wird wie möglich und wenn die Gewinne abebben, wird das Investment abgestoßen und sich etwas neuem zugewandt.
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(09.05.2024, 12:40)Pedro schrieb: Persönlich finde auch, dass die Exklusivität dieser "Premium" Marken darunter leidet, dass sie relativ einfach zu bekommen sind und sich in vielen Läden stapeln.
Eine Kiste Quintero Londres Extra z. B. ist für mich mittlerweile "exklusiver" als das andere Zeug.
Habanos S.A. wird das im Grunde egal sein, solange Umsatz und Gewinn stimmen.
Soweit ich das richtig verstanden habe, stecken hinter Habanos S.A. jetzt ja Investoren.
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Exakt so läuft das! Asiatisches Wirtschaftsmodell.
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Don Alejandro Robaina
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Es ist doch nicht nur der asiatische Markt. Es sind einfach unglaubliche Geldmengen unterwegs und es gibt weltweit Menschen mit massig Geld in der Tasche. Die müssen Dinge haben, die sich ein Normalsterblicher nicht leisten kann. Die kaufen keine Vegueros, oder D4. Wahrscheinlich kennen die soetwas noch nicht einmal. Abgesehen davon, gab es schon immer Märkte ohne Preisbindung, in denen Habanos viel, viel teurer waren, wie bei uns. Zudem sind Limitadas, Cohibas, limitierte Humidore & Co auch noch lohnende Anlageobjekte, wie man auch hier im Forum bei einigen vorgestellten Objekten sehen kann. Auch kaufen Chinesen hier nicht nur Cohibas, sondern genau, wie wir, jagen sie auch die günstigeren Habanos hierzulande. Sie nehmen halt auch noch die Kisten, die wir hier nicht wirklich kaufen, weil sie uns einfach zu teuer sind. Deshalb stopfen unsere Casas die Koffer der asiatischen Wiederverkäufer auch mit allen anderen Zigarren voll. Kauf mal 5 Kisten Cohiba Robustos in einer grösseren Casa und Du wirst Bauklötze staunen, was die Dir auf einmal alles hervorzaubern, bzw. dann für Dich zurücklegen. Es kommt zwar viel weniger in DE an, aber es kommt halt noch an. Und ohne die ganzen anderen leckeren, günstigeren Sticks zu bekommen, würden auch die Chinesen keine Cohiba, Gran Reservas, 1935, Cupidos & Co. mehr mitnehmen. Die sind nicht soooo unbedacht mit ihrer Kohle. Dann würde unsere Habanoslandschaft, die mit fast 20 Casas reichlich bestückt ist, schnell zusammenschrumpfen. Wir sind hier halt kein Cohibamassenmarkt mehr und die Casas müssen die Kisten abnehmen.
Dazu kommt noch, daß man sein Geld mit Habanos in dem Moment erst verbrennt, wenn man sich die Zigarre anzündet. Denn im Gegensatz zu ALLEN anderen Zigarren, bekommt man im Falle eines Verkaufs nicht nur sein Geld wieder, sondern idR um Einiges mehr. Nicht, daß ich selbst über Verkäufe nachdenke. Aber es ist trotzdem beruhigend zu wissen, daß selbst wenn ich morgen tot umfalle und meine Familie keine Zigarren rauchen will, die nicht mit für sie wertlosem Zeugs dasteht. Aber versuch mal, wenn Du mit dem Rauchen aufhören mußt, eine Davidoff Maduro für 50€ zu verkaufen. Oder eine OpusX, Padron, etc. für noch mehr. Oder eine Patel Cigar of the Year SixtySixty Kiste für 500€. Dafür gibt es keinen Markt. In erster Linie, weil kubanischer Tabak der qualitativ beste Tabak ist, war und auch für immer bleiben wird. Kein anderer Tabak, der außerhalb von Kuba angebaut wird, hat solch eine Aromatik und solch ein Reifepotenzial. Nicht einmal, wenn das Saatgut aus Kuba kommt. Oder glaubt hier irgendjemand, daß Don Pepin Garcia keine Cohibas mehr mag und nicht alles versucht hat, solch ein Produkt auf den Markt zu bringen? Oder die Familie Padron auf einmal keine kubanischen Zigarren mehr fabrizieren wollte, und Nicaragua nur Plan B ist? Oder die Perdomos, Fuentes, Fernandez, Rojas....... Familien nicht alles versucht hätten, kubanische Aromatik in der "Neuen Welt" zu erschaffen? Viele der größten Meister ihres Fachs sind von der Insel abgehauen, mit all ihrem Wissen und Können. Selbst Erde wurde aus Kuba rausgeschmuggelt, Saatgut.... Keiner hat es geschafft. Egal was die jetzt öffentlich erzählen, oder von Amis, die keine Habanos verkaufen, oder kaufen können, verbreitet wird. Nichts kommt an kubanischen Tabak heran. Auch wenn es gute Zigarren aus anderen Ländern gibt, es gibt nichts Vergleichbares. Nicht in Nicaragua, in Honduras und schon garnicht in der DomRep. Was das Reifepotenzial angeht ist meine Euphorie, auch NC's für viele, viele Jahre einzulagern seit letzter Woche ganz schön abgeflaut. Ich hatte das "Glück" bei einem Freund eine knapp acht Jahre alte 1926 Belicoso von Padron und eine gut 6 Jahre alte Perdomo 12 Years Double Aged Maduro Robusto zu rauchen. Beides Zigarren, die mir frisch sehr gefallen. Die Perdomo rauche ich ziemlich oft, gehört zu meinen Lieblings NC's. Die Padron ist mir einfach zu teur für das, was sie liefert um die öfter zu rauchen. Die Padron war trotz sehr, sehr guter Lagerung in einem klimatisierten, begehbaren Humidor grauenhaft, aromatisch einfach nur schlimm. Und auch die Perdomo war absolut flach, überhaupt kein Vergleich zu einer frischen. Bestimmt haben die für wenige Jahre etwas Potential, was die Lagerung angeht. Aber für mehr reicht es nicht. In irgendeinem Interview hat Nick Perdomo selbst gesagt, daß er keinen Grund sieht, seine Zigarren weiter zu lagern, da er sie zu ihrem Peak ausliefert, aber jeder kann damit machen, was er will. Bestimmt gibt es hier und da mal welche, die man auch für ein paar Jahre mehr wegbunkern kann. Aber sicherlich hat keine NC das Potential von Habanos.
Und nein, ich bin kein Kubanazi, der sich komplett gegen alle anderen Zigarren verschließt. Aber ich werde bestimmt nicht anfangen, mir irgendetwas schön-, oder schlechtzureden, nur weil mir Habanopreise zu hoch erscheinen. Ich würde auch nicht meine Meinung ändern, selbst wenn ich mir keine einzige Kubanerin mehr leisten könnte, oder wollen würde. Und ja, als Geschäftsmann kann ich die Entscheidung von Habanos, bzw. der Chinesen nachvollziehen, auch wenn ich als Konsument kotze und Chinesen als Geschäftspartner nicht empfehlen kann. Sieht man auch daran, daß selbst jahrhundertelange Geschäftsbeziehungen, wie zu Hunters & Frankau, ihnen nichts wert sind, wenn ihr Abakus was anderes sagt. Macht aber die kubanische Zigarre nicht minder wertig.
Und ja, auch wenn ich die Cohiba 55 Years EL als phantastische Zigarre ansehe, die ich einmal schwer genossen habe, sie ist mir für meine Verhältnisse viel zu teuer, um sie mir als Kiste wegzupacken. Vielleicht hole und rauche ich irgendwann nochmal eine, wahrscheinlich aber nicht.
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Wenn man will das die Preise sinken darf keiner mehr was kaufen, nur wird das nie passieren...
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Na na, nicht so pessimistisch! Es sind schon eine Menge Edelmarken den Bach runter gegangen. Und in diesem Spiel sind viele Variable:
1. Kuba - ein politisches System kurz vor dem Excitus
2. Der Gesundheitswahn… auch China wird mal auf den Trichter kommen, dass die viele Raucher schlecht fürs BSP sind. Selbst Fidel hat es irgendwann begriffen. Und in Europa versucht man den Rauchen ja ganz den Garaus zu machen. S. England
3. Die Marktwirtschaft: Der ganze Tabakgürtel versucht Kuba den Rang abzulaufen. Wer den besten Kuba-Klon kreiert, wird zum Millionär. Irgendwann wird es einem gelingen.
4. Die Meute zieht weiter: Irgendwann endet jeder Lauf. Auch die letzte Inn-Kneipe ist irgendwann uncool.
5. Kuba braucht Geld - sehr viel Geld. Touris und Zigarren sein das letzte, was das Regime noch an der Macht hält. Die stehen mächtig unter Druck. Wenn mehr Tabak da ist, werden sie auch mehr auf den Markt werfen. Und dann brauchen sie jedes Land, in dem es noch so ein paar ewig Gestrige gibt, die Zigarre rauchen… Zigarren? Wer macht das noch?
6. Klimawandel
Und und und… also abwarten Tee trinken
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09.05.2024, 17:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.05.2024, 17:10 von Bayuvare.)
(09.05.2024, 17:02)Smoky Balboa schrieb: 4. Die Meute zieht weiter: Irgendwann endet jeder Lauf. Auch die letzte Inn-Kneipe ist irgendwann uncool. Genau - jeder Hype geht mal zu Ende. Bis dahin - Lagerbestand reduzieren und auf gute Gelegenheiten warten
(09.05.2024, 17:02)Smoky Balboa schrieb: 5. Kuba braucht Geld - sehr viel Geld. Touris und Zigarren sein das letzte, was das Regime noch an der Macht hält. Die stehen mächtig unter Druck. Wenn mehr Tabak da ist, werden sie auch mehr auf den Markt werfen. Und dann brauchen sie jedes Land, in dem es noch so ein paar ewig Gestrige gibt, die Zigarre rauchen… Zigarren? Wer macht das noch? Da bin ich nicht ganz so optimistisch. So lange die Leute Nahrung statt Tabak anbauen müssen um überleben zu können wird sich auch nach einem Zusammenbruch des Regimes lange Zeit nichts grundlegendes ändern. Aber mit steigendem Lebensalter weiss man, das Leben verläuft in Zyklen ...
Schmauchende Grüsse
Klaus
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