09.02.2019, 00:17
Nicarao Furia - Megaera
Nachdem ich mir, gefühlt vor langer Zeit, den Furia-Sampler in den Humidor gelegt habe (der ist jetzt übrigens zu einem sehr fairen Preis zu bekommen), habe ich heute die Gelegenheit gefunden, die zweite Zigarre aus dem Paket zu probieren: Die Megaera. Es gibt Leute, die mich vor der Wucht dieser Zigarre warnten, aber irgendwie ist es doch so, dass gerade diese Warnungen den Reiz ausmachen und verführen. Soviel sei schon jetzt gesagt: Die Warnungen sind übertrieben.
Was haben wir hier? Eine Zigarre in 5.5x54 - man hat also ordentlich etwas zwischen den Fingern. Wie der Name der Hauptlinie es andeutet, haben wir es hier mit einem Puro zu tun. Wenn man den Angaben glauben darf, kommt jeder Bestandteil dieser Zigarre aus Nicaragua, was sie für mich wiederum sehr spannend macht, bin ich doch ein Freund der Puros. Neben der Haptik stimmt bei dem guten Stück aber auch die Optik: Die Megaera ist tadellos verarbeitet, das Deckblatt weißt eine leicht ölige Textur auf. Was die Zigarren der Furia-Linie für mich immer schon zu einem Hingucker gemacht haben, sind die Bauchbinden, denn diese sind im Grunde nichts anderes als bunte Wollfäden. Hier wird also simpel und effektiv, gleichzeitig aber einzigartig gearbeitet. So gefällt mir das!
Nach dem Anzünden zickte die Zigarre zunächst etwas, denn der Abbrand entwickelte sich zuerst schief, doch mit ein wenig Korrektur ließ sich dies wunderbar ausgleichen. Wenn man diesen kleinen Rückschlag einmal überwunden hat, verläuft der Abbrand gerade, wenn auch nicht nadelscharf. Die Asche ist auffällig weiß und hält sich sicher problemlos zwei bis drei Zentimeter bevor sie der Schwerkraft folgt.
Zeit für die Aromen. Die Megaera beginnt für mich zunächst mit einer Mischung aus Kaffee und sanfter Schokolade, im Hintergrund ist jedoch schon Pfeffer zu erahnen. Dieser steigert sich im Verlauf des ersten Drittels zu einem echten Burst, flacht gegen Ende dieses Drittels dann aber wieder ab, nur um die typischen Noten der Region hervortreten zu lassen; Leder, Erde, Röstaromen, gemischt Kaffee und Schokolade. Ich fand das gute Stück spannend und denke, ich werde nachlegen.